DB Regio ist ab Dezember 2024 der Betreiber im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit neuen Fahrzeugen. Das ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens. Der Vertrag soll mindestens 13 Jahre laufen, eine Verlängerung um zwei weitere Jahre ist möglich. Federführender SPNV-Aufgabenträger ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Beteiligt sind außerdem die Region Hannover, die Freie Hansestadt Bremen und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).
Folgende Linien gehören zum Expresskreuz Bremen/Niedersachsen:
- RE1 Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich Mole / Wilhelmshaven (ab Ende 2025)
- RE8 Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe (neue Züge ab Ende 2024)
- RE9 Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe (neue Züge ab Ende 2025)
Für Fahrgäste wird das Reisen auf diesen Expresskreuz-Linien noch angenehmer. Sie können Sitzplätze auch für Einzelfahrten reservieren. Auf den Expresskreuz-Linien werden moderne Doppelstocktriebzüge fahren. Die neuen Züge haben an den meisten Bahnsteigen einen ebenerdigen Einstieg. Rollstuhlfahrende können sie ohne Rampe benutzen. Die Züge zählen zu den leisesten, die es auf dem Markt gibt. Im Betrieb liegt die Lautstärke im Innenraum zwischen 61 und 68 Dezibel (dBA). Damit ist es in den Zügen oft leiser als im Auto.
Wilhelmshaven bekommt wieder eine Direktverbindung nach Hannover. Die Züge der Linie RE1 werden ab Ende 2025 in Oldenburg geteilt. Zusätzliche Erweiterungen des Angebots sind im Vertrag bereits vorgesehen.
Für das Expresskreuz kauft die LNVG 34 neue Züge, an der Investition beteiligen sich auch das Land Bremen und die Region Hannover. Die Züge sollte das Unternehmen Alstom ursprünglich bis Mitte Dezember 2024 liefern. Der Hersteller informierte allerdings Ende vergangenen Jahres darüber, dass bis zum geplanten Lieferdatum nur zehn Züge fertig sein werden. DB Regio wird die ersten 10 neuen Züge zunächst auf der Strecke Bremerhaven – Hannover (RE 8) einsetzen. Auf den übrigen Strecken sollen die neuen Fahrzeuge dann ab Dezember 2025 rollen. Bis dahin läuft dort der bisherige Verkehr uneingeschränkt weiter.
Laut LNVG hat es mehrere Interessenten für das Netz gegeben, die bis kurz vor Abgabeschluss über 400 Nachfragen gestellt haben. Bieterinnen gab es letztlich eine.
„Wir haben den Eindruck, dass interessierte Unternehmen offenbar von ihren ausländischen Konzernmüttern keine Erlaubnis bekommen haben, bei diesem sehr komplexen Netz am Ende auch wirklich mitzubieten. Viele Eisenbahnunternehmen kämpfen bereits bei ihren Bestandnetzen mit Personalmangel. Wenn die Unternehmen das nicht endlich lösen, schaden sie sich zunehmend selbst, weil ihnen Chancen im Wettbewerb verloren gehen.“
Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung
Quelle: LNVG