Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg hat eine neue Abstellhalle auf dem Gelände des Straßenbahnbetriebshofs Heinrich-Alfes-Straße in Betrieb genommen.
„Die neue Halle ist ein Baustein für die Verkehrswende in Nürnberg. Mit dem 2021 beschlossenen ÖPNV-Maßnahmenpaket 2030 haben wir die Weichen gestellt, um noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Busse und Bahnen zu bewegen. Und dafür brauchen wir natürlich auch mehr Fahrzeuge inklusive Infrastruktur.“
Oberbürgermeister Marcus König
Dass gerade die schienengebundenen Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der bayerischen Ziele in der Verkehrs- und Klimapolitik leisten, betonte Ministerialrat Sebastian Röhrig, Referatsleiter ÖPNV-Finanzierung im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Vor genau 20 Jahren ging der Straßenbahnbetriebshof Heinrich-Alfes-Straße in Betrieb. „Damals ging die VAG vom bestehenden Netz mit einigen wenigen Erweiterungen aus“, erklärte VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing. Deshalb und aus Kostengründen wurden Werkstatt und Abstellhalle für 52 Fahrzeuge gebaut. „Mit der aktuellen Beschaffung neuer Straßenbahnen des Typs Avenio werden in einem guten Jahr zusätzlich zu den aktuell 48 Straßenbahnen mindestens 26 Fahrzeuge mehr zu betreuen sein“, so der VAG-Vorstand weiter.
Damit die VAG alle in einem Betriebshof notwendigen Arbeiten auch weiterhin an einem zentralen Werkstattstandort erledigen kann, war der Erweiterungsbau in jeder Hinsicht die beste und wirtschaftlichste Lösung. Das Know-how der Mitarbeiter ist gebündelt und Wegezeiten fallen quasi nicht an.
Auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern sind in einer Bauzeit von etwa zwei Jahren insgesamt drei Gebäude entstanden: Zwei Lagerhallen und eine Abstellhalle. Das Besondere an der neuen Abstellhalle mit insgesamt fünf Gleisen: Sie ist multifunktional. Drei der fünf Gleise sind mit Gruben ausgestattet und ermöglichen eine spätere Nutzung als Werkstatt. Bis zu 15 Straßenbahnen können hier abgestellt werden; für Reparaturen oder Instandhaltungsarbeiten können maximal sechs Arbeitsstände eingerichtet werden. Insgesamt hat die VAG rund 25 Millionen Euro in das Projekt investiert, etwa 50 Prozent davon erhält sie als Fördermittel.
Bei ihren Neubauten bleibt sich die VAG auch ihrer Linie in Sachen Umwelt- und Klimaschutz treu: So werden auch die neuen Dächer und Fassaden begrünt, Regenwasser darf versickern oder wird zum Waschen der Bahnen verwendet. Bäume, die für die Neubauten weichen mussten, wurden zum Teil mittels Großbaum-Verpflanzung in den Volkspark Marienberg versetzt. Für gefällte Bäume und Hecken gibt es Ersatzpflanzungen in der Gemarkung Worzeldorf.
Quelle: VAG