Seit einer Satzungsänderung im letzten Jahr können auch Kommunen außerordentliche Mitglieder im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) werden. Davon macht nun die Stadt Regensburg als erste Kommune Gebrauch. Der zuständige Ausschuss im Stadtrat entschied dies auf Vorschlag der Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.
„Der VDV engagiert sich für Bildung und Fortbildung und kümmert sich um Führungsnachwuchs. Dies ist auch für die Stadt Regensburg wichtig, wenn es darum geht, entsprechend Kapazitäten und Know-how für ein neues Stadtbahnsystem aufzubauen. Hilfreich für uns als Mitglied sind dabei auch die Erfahrungen des VDV im Dialog mit zahlreichen Institutionen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Bildung“, so Schimpfermann.
„Ich begrüße diesen Schritt der Stadt Regensburg und freue mich auf die kollegiale und intensive fachliche Zusammenarbeit im VDV. Wir haben gemeinsam mit den Kommunen, den Ländern und dem Bund eine große Herausforderung zu meistern, denn wir müssen im Verkehrssektor bis 2030 deutlich mehr CO2-Emissionen einsparen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das geht vor allem in den Städten am besten mit einem effizienten, wirtschaftlichen und natürlich klimafreundlichen ÖPNV. Wir unterstützen daher die Stadt Regensburg, die dort zuständigen Stadtratsmitglieder und die Verwaltung sehr gerne und mit all unserer Expertise bei der Umsetzung ihres Stadtbahnprojektes“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Der im Jahr 2018 vom Stadtrat mehrheitlich gefasste Beschluss, die Planungen zur Einführung einer Stadtbahn aufzunehmen, hat aus Sicht des VDV Vorbildcharakter: „Wir müssen die Klimaschutzziele im Verkehrssektor bis 2030 schaffen. Das gelingt nur, wenn wir den Menschen einen möglichst attraktiven und klimafreundlichen ÖPNV bieten. Eine Kombination aus Stadtbahn- und Busverkehr ist innerstädtisch dafür oft die beste Lösung. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass die Stadtbahn in Regensburg Vorbildcharakter für weitere solcher Projekte hat“, so Wolff.
Grundlage der Stadtbahn in Regensburg ist das sog. Kernnetz, das sich mit knapp 15 Kilometern Länge über das Stadtgebiet erstreckt. Seit 2019 hat die Stadt eigens hierfür ein Amt für Stadtbahnneubau gegründet. Bis voraussichtlich Ende des Jahres 2023 soll die Vorentwurfsplanung für das gesamte Kernnetz abgeschlossen sein. Entscheidet der Stadtrat dann, das Projekt fortzuführen, folgen Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Nächster Meilenstein nach der Vorentwurfsplanung ist die Zusammenstellung aller Unterlagen für ein Planfeststellungsverfahren bis Ende 2025. Ziel der Stadt ist es, dass Anfang der 2030er-Jahre die ersten Stadtbahnen in Regensburg fahren.
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)