Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies hat an die Kommunen appelliert, weitere mögliche Strecken für eine Bahnreaktivierung zu nennen. Diese sollten bis Mitte Mai an die Landesnahverkehrsgesellschaft gemeldet werden, sagte der SPD-Politiker in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung.
Ein sogenannter Lenkungskreis, der ein Programm zur Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken vorbereiten soll, hat laut Ministerium am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Dieser Kreis besteht unter anderem aus Nahverkehrsexperten und Politikern.
„Ich bin äußerst zuversichtlich, dass wir am Ende im Sinne der Mobilitätswende zusätzliche Bahnstrecken haben, die wir wieder an den Start bringen werden können“, sagte Lies. Der Landtag hatte vor wenigen Wochen einstimmig beschlossen, dass in den kommenden Jahren im Bundesland weitere stillgelegte Strecken wieder ans Netz gehen sollen.
Im Wirtschaftsministerium in Hannover treffen sich unter anderem Verkehrsexperten, Politiker und Kommunen. Diese Gruppe schaut dann: Welche alten Bahnlinien eignen sich eigentlich? Die Runde wird dabei auch auf Daten aus den vergangenen Jahren zurückgreifen. Bei einem früheren Verfahren waren schon mal 28 Strecken in die engere Wahl gekommen, da wollen die Experten jetzt ansetzen.
Aber lohnt sich das überhaupt, wenn man Kosten und mögliche Fahrgäste gegenüberstellt? Diese Frage wird im weiteren Verfahren genau geprüft. Wenn am Tag nur zehn bis 20 Fahrgäste einsteigen, hat eine Strecke keine Chance. Jeder Kilometer kostet im Bau zwischen einer und zehn Millionen Euro, je nachdem, was von der alten Strecke noch vorhanden ist. Aber nicht nur SPD und Grüne glauben an einen Erfolg des Vorhabens. Auch CDU und AfD unterstützen die Pläne.
Quelle: zeit.de, butenunbinnen.de