Mit einer kompletten Neu-Regelung sorgt die Stadt Wien dafür, dass das Scooter-Chaos auf den Gehsteigen bald ein Ende hat und das klimafreundliche Sharing-Angebot attraktiver gemacht wird – vor allem dort, wo es wirklich gebraucht wird. Aktuell werden via Ausschreibung vier neue E-Scooter-Anbieter gesucht, die strenge Anforderungen der Stadt erfüllen müssen. Zentral bei der Neuregelung ist die Bestimmung, dass es künftig fixe Abstellflächen für Scooter gibt, das Abstellen auf Gehsteigen ist nicht mehr gestattet. Diese fixen Abstellflächen werden nun massiv ausgebaut.
Leih-E-Scooter dürfen künftig nur noch auf fixen Abstellflächen bzw. – wenn keine solche Station in der Nähe ist – platzsparend in der Parkspur abgestellt werden. Alle fixen Abstellflächen werden durch farbige Bodenmarkierungen klar ausgewiesen, pro Abstellfläche finden 8 – 10 Scooter Platz. Zahlreiche Abstellflächen werden zusätzlich mit Fahrradbügeln versehen. Bis Ende April wird die Anzahl der gekennzeichneten Abstellflächen auf über 130 anwachsen und bis Jahresende werden es 200 sein. Im nächsten Jahr wird weiter ausgebaut, geplant sind für 2024 rund 100 weitere Abstellflächen. Die Abstellflächen werden vor allem an “Hotspots“, wie etwa Öffi-Knotenpunkten, errichtet. Die Scooter müssen von den Betreibern dann so eingestellt sein, dass das Beenden der Miete im Umkreis von 100 Metern nur auf einer markierten Abstellfläche möglich ist. Die neuen Regelungen werden voraussichtlich ab Mai gelten.
Rund um Krankenhausanstalten, auf Marktgebieten oder anderen „Hotspots“, bei denen es verstärkt zu Missständen kommt, müssen von den Betreiber in ihren Betriebs-Apps Sperrzonen eingerichtet werden. In diesen wird es technisch unmöglich sein, mit Scootern zu fahren oder diese dort abzustellen. In Fußgängerzonen, Wohnstraßen und Begegnungszonen kommt es zu einer automatischen Temporeduktion.
In Bezirken, in denen es bisher oft ein Überangebot an Leih-E-Scootern gab, wird die Scooter-Anzahl durch Vergabe fixer Höchstzahlen reguliert. In Gebieten, in denen das Angebot oft nicht ausreichend ist, soll es zu Verbesserungen kommen. Auch eine bessere technische Ausrüstung der Roller mit Blinker, unabhängig voneinander wirkenden Bremsvorrichtungen, akustischen Warnzeichen und stabilen Ständern müssen von den Anbietern erfüllt werden. Ein „digitales Dashboard“ erlaubt künftig eine Kontrolle in Echtzeit und die Ermittlung von Regelverstößen zu jeder Zeit – auch rückwirkend.
Quelle: Stadt Wien