Die Bahninitiative Chemnitz unterstützt den offenen Brief der IHK Chemnitz und des Industrieverein Sachsen 1828 e.V. an den sächsischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig, in welchem sie einen lückenlosen zweigleisigen Ausbau und Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig fordern.
Wie bekannt wurde, wird die Strecke im Südabschnitt zwischen Chemnitz und Geithain derzeit mit zwei eingleisigen Streckenabschnitten geplant: Dies betrifft einen ca. einen Kilometer langen Abschnitt im Bereich des Burgstädter Viadukts und einen ca. 1,6 Kilometer langen Abschnitt im Bereich des Chemnitztalviadukts kurz vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof Chemnitz.
Die Wirtschaftsvertreter lehnen diese Pläne ab und fordern, die Strecke komplett zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren. Das Ziel sei es, eine zukunfts- und leistungsfähige Schieneninfrastruktur für den Wirtschaftsraum Chemnitz mit Anbindung in die Metropolregion Leipzig-Halle zu erhalten. Der offene Brief ist hier verfügbar.
Die Bahninitiative Chemnitz schließt sich den Forderungen und der Bitte an Staatsminister Dulig an, sich für einen lückenlosen zweigleisigen Ausbau und Elektrifizierung der Bahnstrecke einzusetzen. „Die Verbindung der beiden Wirtschaftsräume Chemnitz und Leipzig über eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur ist essenziell für eine künftige Erhöhung der Kapazitäten und damit ein größeres Fahrplanangebot.“ fasst Sebastian Drechsler, Sprecher der Bahninitiative Chemnitz, die Forderung zusammen.
„Nur ein lückenloser zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung der Strecke ermöglichen einen stabilen und resilienten künftigen Betrieb.“ erläutert Markus Haubold, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN Mitteldeutschland. „Eingleisige Abschnitte bergen immer die Gefahr, dass bei Störungen oder liegen gebliebenen Fahrzeugen auf diesen Abschnitten die gesamte Strecke nicht mehr befahren werden kann, da das Umfahren auf einem Parallelgleis nicht möglich ist“.
Begründet werden die derzeitigen Planungen der eingleisigen Abschnitte mit den zusätzlichen Kosten, welche bei einem zweigleisigen Ausbau dieser Abschnitte entstehen würden. Diese Zusatzkosten wurden offenbar im Rahmen eines Gutachtens ermittelt, in welchem verschiedene Varianten geprüft wurden. „Wir fordern vollständige Transparenz und die Veröffentlichung des Gutachtens, um eine sachliche Diskussion führen zu können.“, verdeutlicht Sebastian Drechsler. Im Hinblick auf die zusätzlichen Kosten ergänzt er: „Vermeintliche Einsparungen dürfen nicht dazu führen, eine Infrastruktur zu erhalten, die langfristig keinen stabilen Fahrplan gewährleistet. Die Autobahn zwischen Chemnitz und Leipzig plant man ja auch nicht mit einspurigen Abschnitten.“
Quelle: PRO BAHN Mitteldeutschland e.V.