Die Digitalisierung des Verkehrs eröffnet der Mobilität neue Dimensionen: So kann digitale Verkehrslenkung Staus verhindern, die fahrerlose Bahn Personalprobleme lösen oder der autonom fahrende LKW seine Fracht rund um die Uhr sicher transportieren. Um Innovationen im Verkehrsbereich zu fördern, haben Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks heute (19.12.2022) vereinbart, bei Mobilitätsprojekten künftig enger zu kooperieren. Sie haben dazu die Absichtserklärung „Metropol-Modellregion Mobilität“ unterzeichnet.
Dr. Volker Wissing: „Angesichts zunehmender Verkehre brauchen wir mehr denn je neue Technologien, um Mobilität klug zu lenken und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen. Digitalisierung ist der Schlüssel zu mehr Mobilität für Menschen und Güter und bietet gleichzeitig Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen. In Hamburg gibt es ein experimentierfreudiges Klima für neue Mobilitätsformen. Darauf wollen wir aufbauen und Lösungen für andere Regionen und Städte ableiten.“
Dr. Anjes Tjarks: „Wir setzen auf die Digitalisierung, um den Menschen der Stadt und der Metropolregion ein modernes, nachhaltiges und effizientes Mobilitätangebot zu machen. Mir ist dabei ganz wichtig: Die Digitalisierung soll das Leben und in diesem Fall die Mobilität der Menschen einfacher und komfortabler machen. Das wirkt sich dann ganz konkret in zukunftsorientierten Projekten aus wie dem des autonomen Fahrens, mit dem wir die Flotte an on-demand Fahrzeugen deutlich erhöhen können und der digitalen Schiene S-Bahn – die es uns ermöglichen wird, auch mit der bestehenden Infrastruktur Taktfrequenz und Angebot in Hamburgs Schnellbahnnetz deutlich zu verbessern.“
Ziel der „Metropol-Modellregion Mobilität“ ist die Entwicklung und der Aufbau eines vollständig neuen, digitalisierten und vernetzten urbanen Mobilitätssystems. Die neue Modellregion steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen. Durch einen kontinuierlichen Austausch und definierten Prozess soll die Umsetzung von Mobilitätsprojekten beschleunigt und begleitet werden. Die Ergebnisse sollen auf andere Regionen übertragen werden können.
Erste Projekte: Autonomes Fahren, Digitale Schiene, UTIP-Weltkongress
In der „Metropol-Modellregion Mobilität“ sollen Projekte mit anderen Ländern, der Europäischen Kommission, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und umgesetzt werden. Anknüpfen wird man dabei an bereits existierenden Planungen für eine nachhaltige Mobilitätswende in Hamburg wie den Klimaplan oder den Hamburg-Takt. In der Absichtserklärung werden drei erste Projekte festgehalten.
• Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge (beispielsweise von MOIA, ioki oder einem anderen Anbieter) unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann.
• Mit einem ETCS- Standard für automatisiertes Fahren soll die Hamburger S-Bahn in Zukunft vollautonom unterwegs sein und einen dichteren Takt ermöglichen.
• Der Bund unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung des UTIP-Weltkongresses, einer der größten Messen für den ÖPNV, in den Jahren 2025 und 2027.
Hamburg wird sich außerdem mit eigenen Anwendungen im Mobility Data Space einbringen und so die breite Verfügbarkeit und den Austausch von Mobilitätsdaten unterstützen.
So geht es weiter
Um die Erklärung mit Leben zu füllen wird als nächster Schritt ein Projektkatalog initiiert und fortgeschrieben. Die Metropol-Modellregion etabliert einen Beirat, in den Vertreterinnen und Vertreter der Beteiligten berufen werden. Die Initiierung dieses Beirats erfolgt durch das BMDV und die BVM. Der Projektstand wird durch ein für das BMDV und Projektbeteiligte zugängliches Projektmanagement-Office durch Hamburg vorgehalten. Die Projektergebnisse werden den Beteiligten und auch anderen interessierten Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Bundesländer und Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern transparent und diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt. Der Status der Projekte und die Ergebnisse werden veröffentlicht.
Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)