Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß des Verkehrs ist in Wien um rund ein Drittel niedriger als im Österreich-Schnitt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Im Bundesländer-Vergleich ist Wien damit Österreichs Spitzenreiter. Aber auch in Wien war der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß des Verkehrs zuletzt höher als im Jahr 1990. Es braucht verstärkte Maßnahmen, um die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs zu reduzieren, betont der VCÖ.
Mit 1.510 Kilogramm Treibhausgase pro Einwohner verursacht der Verkehr in Wien um rund 800 Kilogramm weniger klimaschädliche Gase als der Österreich-Schnitt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Hinter Wien folgen Vorarlberg mit 2.120 Kilogramm pro Person und Tirol mit 2.245 Kilogramm. Am höchsten ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs im Burgenland mit 2.805 Kilogramm pro Person und Jahr.
“Die Voraussetzungen für klimaverträgliche Mobilität sind in der Großstadt natürlich besser als am Land. Dank des dichten Öffi-Netzes können die Wiener einen großen Teil ihrer Alltagswege öffentlich zurücklegen. Durch die gute Nahversorgung sind die Alltagswege kürzer, womit es möglich ist, mehr Erledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen. Die Wiener Bevölkerung ist in Summe klimaverträglicher und damit auch viel kostengünstiger mobil”
VCÖ-Expertin Lina Mosshammer
Doch auch in Wien sind die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs noch stark zu reduzieren. Zuletzt war der Verkehr für 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen Wiens verantwortlich, der Anteil war fast doppelt so hoch wie jener des Gebäudesektors.
Nicht nur absolut, auch im Verhältnis zur Bevölkerungszahl haben die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in Wien zugenommen. Pro Kopf verursachte der Verkehr zuletzt pro Jahr um 25 Kilogramm mehr Treibhausgase als im Jahr 1990. In anderen Bundesländern war die Zunahme deutlich höher. Dabei beziehen sich die aktuellsten Emissionsdaten auf das Jahr 2020, indem es aufgrund der Lockdowns einen Verkehrsrückgang gab. Für das Vorjahr ist mit rund fünf Prozent höheren Emissionen durch den Verkehrssektor zu rechnen.
Der VCÖ erinnert an die Warnungen der Klimaforschung. Die Klimaziele sind nur durch rasches Handeln erreichbar. Auch in Wien sind verstärkte Maßnahmen nötig, um den Anteil der klimaverträglich mit Öffis, zu Fuß und dem Fahrrad zurückgelegten Wege rascher zu erhöhen. Der Umgestaltung von Straßen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Auch bei der Rad-Infrastruktur ist in vielen Bezirken der Aufholbedarf sehr groß. Der Ausbau von Straßen für den Kfz-Verkehr führt zu mehr Verkehr und steht im Widerspruch sowohl zu den Mobilitätszielen der Stadt als auch im Widerspruch zu den Klimazielen, erinnert der VCÖ.
Quelle: VCÖ