Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Damit die Politik diese Forderung endlich umsetzt, ruft das Kidical Mass Bündnis am Wochenende des 24. und 25. Septembers zu bundesweiten Fahrraddemos auf. In Deutschland werden zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Fahrrädern, Laufrädern und Rollern in mehr als 160 großen Städten und kleinen Orten demonstrieren. Auch im Ausland werden viele Menschen auf die Straße gehen.
Dieses Mal ist es eine besondere Demonstration: Politisch Verantwortliche erhalten in zahlreichen Orten die Unterschriften einer Petition von Kindern und Vertretern des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Bereits 81.000 Menschen haben die Petition für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht unterschrieben. Viele Bürgermeister, Beigeordnete und Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestages sind für eine Übergabe dabei. Folgende Verkehrsminister der Länder haben bereits zugesagt: die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Maike Schaefer in Bremen, Bettina Jarasch in Berlin, Oliver Krischer für NRW in Köln, Anjes Tjarks in Hamburg sowie ein Vertreter für Bayern in München. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist angefragt.
Die Menschen wollen eine bessere und sichere Mobilität. In den Städten. Auf dem Land. Überall. Die Kidical Mass-Organisatorin Simone Kraus sagt: „Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern.“ Sie ergänzt: „Dabei hat ein kindgerechtes Verkehrssystem zahlreiche positive Effekte: Es schützt nicht nur unsere Kinder, sondern auch die immer größer werdende Gruppe der Älteren, es hilft Mobilitätseingeschränkten, dem Klima und unser aller Gesundheit.“ Deshalb fordert das Aktionsbündnis, dass das Straßenverkehrsrecht komplett umgekrempelt wird. Alle sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad, dem Roller und zu Fuß auf den Straßen bewegen können.
Verkehrsminister Wissing muss umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg bringen, so wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Das neue Verkehrsrecht muss Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts ebenso ermöglichen, wie den unkomplizierten Bau von breiten, baulich getrennten Radwegen. Die Sicherheit von Kindern und der Klimaschutz müssen in dem reformierten Straßenverkehrsrecht Vorrang vor dem Autoverkehr bekommen.
Städte und Gemeinden dürfen nicht warten, bis das neue Verkehrsrecht steht, sie müssen ihren aktuellen Handlungsspielraum voll ausschöpfen, fordert das Kidical Mass Bündnis. Bereits die derzeitige Rechtslage bietet viel mehr, als tatsächlich umgesetzt wird. Denn kinder- und fahrradfreundliche Mobilität beginnt vor Ort.
Quelle: ADFC