Der Verkehr ist in Tirol für rund 50 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. In Österreich lagen im Jahr 2019 die Pro-Kopf CO2-Emissionen des Verkehrs um rund 50 Prozent über dem EU-Schnitt.
„Wir wollen daher den öffentlichen Verkehr in Tirol bis 2035 auf emissionsfreie Antriebe umstellen und damit die öffentliche Mobilität zukunftsweisend verändern. Tirol wird dadurch eine der Vorreiterregionen beim Umstieg auf klimaneutrale Antriebe. Der letzte neue Dieselbus soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen und mit einer verkürzten Laufzeit von acht Jahren im Jahr 2035 endgültig durch einen Elektrobus ersetzt werden“
Klimaschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe
Die Umrüstungskosten für die emissionslosen Fahrzeuge und die dafür notwendige Infrastruktur belaufen sich in einer ersten Phase auf insgesamt 23,2 Millionen Euro bis 2025, wofür eine Bundesförderung in Höhe von 17,1 Millionen Euro eingeworben werden soll. Die verbleibenden 6,1 Millionen Euro werden vom Land Tirol finanziert. „Insgesamt werden bis 2035 rund 640 Busse und damit die gesamte Tiroler Busflotte auf emissionsfreie und damit klimafreundliche Antriebe umgestellt sein“, betont LHStvin Felipe.
In der ersten Phase bis 2027 werden Fahrzeuge der Klasse I – primär Stadtbusse – bevorzugt und auf Depotlader umgestellt. Depotlader werden vor allem nachts am Betriebsgelände geladen und brauchen relativ wenig und einfach herzustellende Infrastruktur mit geringer Ladeleistung. Der dazu notwendige Strom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Die Voraussetzung für die Realisierung dieser ersten Phase ist eine Förderung der Mehrkosten durch den Bund (über das Förderprogramm EBIN – Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) und darauf aufsetzend durch das Land Tirol.
In der zweiten Phase von 2028 bis 2030 geht es um die Vorbereitung und Planung der weiteren Umstellungsphase. Dabei wird internes Know-how aufgebaut, die notwendige Software für die Routenplanung und das Ladehofmanagement angepasst sowie die Umstellung der Regionalverkehre im Detail geplant.
In der dritten Phase ab 2031 werden ausschließlich die neuen Busse angeschafft. Dabei werden alle übrigen Linien mit besonderen Anforderungen an Umlauflängen und Steigung angepasst – abhängig vom technologischen Fortschritt auf Depotlader, Gelegenheitslader (die zusätzlich auch noch auf der Strecke mit leistungsstarken Schnellladern laden) sowie Oberleitungsbusse (die zwischendurch auf bestimmten Streckenabschnitten durch Oberteilungen aufgeladen werden) oder Wasserstoffbusse umgestellt.
Quelle: Land Tirol