Das Elterntaxi ist mit Abstand das drängendste Problem vor Schulen und Kitas. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung innerhalb der Kommunen im Nachbarschaftsforum Südholstein/Hamburg. Die Befragung ist Teil eines größer angelegten Projekts zum Thema Mobilität und Verkehrswende in der Metropolregion Hamburg. Die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel soll gefördert und die PKW-Nutzung verringert werden. Die Federführung für den Aspekt Mobilitätsmanagement vor Schulen und Kitas hat der Kreis Pinneberg.
118 der befragten 153 Einrichtungs- und Schulleitungen nannten das Elterntaxi als eines der fünf größten Probleme, die sie als Einrichtung im Bereich Mobilität stören. Weitere Problemfelder – allerdings in deutlich geringerem Ausmaß – sind demnach überhöhte Geschwindigkeit, fehlende oder unsichere Querungshilfen, fehlende Abstellanlagen für Fahrräder oder auch fehlende Hol- und Bringzonen.
Abgefragt wurde außerdem, wie die Einrichtungen die ÖPNV-Infrastruktur in ihrem Umfeld bewerten. Die Nähe von Haltstellen bezeichnen mehr als 70 Prozent der Kitas als sehr gut oder gut. Bei den Schulen sind es sogar fast 90 Prozent. Die Zufriedenheit mit der Taktung des ÖPNV und dem Sitzplatzangebot jedoch fällt geringer aus. 40 Prozent der befragten Grundschulen halten das Sitzplatzangebot im ÖPNV nur für befriedigend oder ausreichend, 10 Prozent sogar für mangelhaft oder ungenügend.
Mit den Ergebnissen der Befragung liegt eine Beschreibung der Gesamtsituation vor. Auf dieser Basis ist das Projekt nun mit einem Workshop in eine neue Phase gestartet. Das gemeinsame Ziel: die selbstständige und sichere Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. In dem Projekt sollen die Ursachen für die bestehenden Probleme gezielt untersucht werden, um maßgeschneiderte Lösungsansätze für die Region zu entwickeln und exemplarisch umzusetzen. All dies wird zum Abschluss in einem Praxisleitfaden zusammengefasst.
Der nächste Projektschritt ist aber zunächst eine Detailuntersuchung in den Projektkommunen. Bis zu zehn Kitas, 20 Grundschulen und zehn weiterführende Schulen werden sich ab Herbst an einer differenzierten Erhebung zum Mobilitätsverhalten und zu subjektiven Problemen beteiligen. Das gesamte Projekt zu Elterntaxis und schulischem Mobilitätsmanagement dauert noch bis ins Jahr 2023 hinein.
Das Projekt ist eines von insgesamt vier Reallaboren und Teil des im Januar vorgestellten Leitprojekts „Mobilitätsmanagement“ der Metropolregion Hamburg. Es wird zum größten Teil aus Mitteln der Metropolregion finanziert. Das Projekt zielt darauf ab, Verhaltensmuster bei der Verkehrsmittelwahl im Alltag zu hinterfragen und Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern.
Quelle: Metropolregion Hamburg