Die Allianz pro Schiene hat die Ampelkoalition aufgefordert, sich umgehend auf eine Nachfolgeregelung für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket zu verständigen. „Die Aussage des Bundeskanzlers, das 9-Euro-Ticket sei ‚eine der besten Ideen, die wir hatten‘ kommt einer Richtungsentscheidung gleich. Jetzt muss die Bundesregierung dem Widerstand des Finanzministers zum Trotz schnellstmöglich liefern“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Dienstag in Berlin.
Das Nachfolgeticket sollte aus Sicht der gemeinnützigen Allianz pro Schiene drei zentrale Kriterien erfüllen: simpel in der Anwendung, preislich attraktiv und mit zusätzlicher Sozialkomponente. Flege: „Es liegen diverse Vorschläge auf dem Tisch. Wir favorisieren ein deutschlandweit gültiges Nahverkehrsticket für 69 Euro, das es auch als 29-Euro-Sozialticket geben muss, wobei die Differenz zum 69-Euro-Ticket vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales auszugleichen ist.“
Wichtig sei außerdem, das Nahverkehrsangebot mit zusätzlichen Bussen und Bahnen zu verbessern – nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch im ländlichen Raum. „Daher muss die im Koalitionsvertrag angekündigte Erhöhung der Regionalisierungsmittel jetzt rasch kommen“, so Flege weiter.
Für parteipolitische Profilierungen bleibe nach Auffassung der Allianz pro Schiene keine Zeit mehr. „Wir erwarten, dass sich die Ampelkoalitionäre in den kommenden Tagen auf ein gemeinsames Modell verständigen, und den Widerstand von Bundesfinanzminister Christian Lindner überwinden“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Flege: „Die Menschen wollen Bahn fahren. Die Politik muss klimaschonende Mobilität in Zeiten explodierender Energiepreise ermöglichen und attraktiver machen. Die durch das 9-Euro-Ticket entfachte Begeisterung und den Schwung sollten wir nutzen.“
Quelle: Allianz pro Schiene