Die Verbraucherzentralen warnen vor Preisanhebungen bei Bussen und Bahnen und fordern ein Folgeangebot für die 9-Euro-Tickets im Nahverkehr. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Es ist wichtig, dass beides beibehalten wird: Ein kostengünstiges und einfaches Modell und dass man bundesweit damit fahren kann.”
Im Nahverkehr sei das noch bis Monatsende laufende Sonderticket so etwas wie eine Revolution gewesen, sagt Pop. „Es wäre sehr schade, die Menschen hier zu enttäuschen, die das wirklich sehr ausführlich genutzt haben in den letzten Monaten.”
Wenn im Herbst nun Preiserhöhungen aufgrund der Energiekrise kommen würden, dann wäre das das genaue Gegenteil von Entlastung und auch davon, mehr Menschen für den Nahverkehr zu gewinnen, sagte Pop.
Pop sagte, man habe gesehen, dass gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sich mit dem 9-Euro-Ticket einmal etwas wie einen Ausflug oder einen Kurzurlaub leisten konnten. „Das ist aus unserer Sicht Teilhabe und nicht Gratismentalität.” Die Verbraucherzentralen schlagen ein 29-Euro-Ticket vor, das bundesweit Gültigkeit haben soll.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte weitergehende Schritte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi warb für den Vorschlag eines Mobilitätsgeldes ab dem ersten Kilometer als Ersatz für die Pendlerpauschale. Dies habe den Vorteil, dass es unabhängig vom Einkommen und dem gewählten Verkehrsmittel gewährt würde.
Quelle: zeit.de