Wien verfügt über das sechst größte Straßenbahnnetz weltweit. Damit die Straßenbahnen täglich im Minutentakt über die Gleise rollen können, muss dieses Netz laufend überprüft und gewartet werden. Darum investieren die Stadt Wien und die Wiener Linien jährlich in die Modernisierung ihrer Straßenbahninfrastruktur. 2022 finden in ganz Wien 30 Gleisbauprojekte statt, dafür werden rund 37 Millionen Euro aufgewendet. Insgesamt werden 9.000 Meter Gleis in ganz Wien erneuert.
Auf der Simmeringer Hauptstraße Höhe Zentralfriedhof tauschen die Wiener Linien in zwei Abschnitten insgesamt rund 1.400 Meter Gleis. Damit ist die Simmeringer Hauptstraße dieses Jahr das größte Gleisbauprojekt. Der Gleisbau auf der Simmeringer Hauptstraße wird besonders „grün“. Denn hier entsteht ein Testabschnitt für ein sogenanntes „Sedumgleis“ – eine Art von Grüngleis, das aber in der Erhaltung pflegeleichter und auch in der Anschaffung weniger kostenintensiv ist als das herkömmliche Rasengleis. Ein Vorteil ist, dass es resistenter gegen diverse Umwelteinflüsse ist und auch ohne Bewässerung auskommt.
Konkret werden zwei Testabschnitte mit zwei unterschiedlichen Grüngleis-Varianten errichtet: Die Bepflanzung erfolgt auf der einen Strecke durch eine Sedum-Sprossen-Aussaat und auf der anderen Strecke mit Fertig-Sedum-Rollmatten, ähnlich wie Rollrasen. Außerdem wird auf einem Abschnitt untersucht, ob eine seltene Befahrung von z.B. Einsatzfahrzeugen durch den Einsatz von Rasengittersteinen möglich ist. Bis Ende 2023 werden die Abschnitte genau getestet und evaluiert. Sollte sich der Versuch bewähren, könnten Sedumgleise ab 2024 in Wien zum Einsatz kommen.
Quelle: Wiener Linien