Der Fachkräftemangel ist in Allermunde, immer größer wird der Druck am Arbeitsmarkt entsprechend qualifizierte und kompetente Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. Im D-A-CH-Raum steht dafür ein etabliertes und zukunftsfähiges Modell zur Verfügung – die Lehre. Auch wenn die Lehre nicht den Stellenwert genießt, der ihr zustehen sollte, so setzen die Wiener Linien seit Jahrzehnten auf die Lehrlingsausbildung als eine der wesentlichen Säulen in der Fachkräfteausbildung und Fachkräftebindung und bauen dieses Angebot laufend aus.
Die aktuelle Personalsituation kann durchaus als herausfordernd bezeichnet werden. Aufgrund der demographischen Entwicklung mit der bereits beginnend Pensionierung der Generation der Babyboomer, geht ein großer Teil der im Erwerbsleben stehenden Menschen zeitgleich in den Ruhestand (rund 1/3 der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den nächsten zehn Jahren). Demnach verschiebt sich aufgrund des Fachkräftemangels der Arbeitsmarkt hin zu einem „Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenmarkt“ – Unternehmen müssen sich also so positionieren, dass diese besonders attraktiv für die Bewerber und Bewerberinnen sind.
Schlussfolgernd muss die Lehre als ein attraktives Gesamtpaket für Jugendliche und Eltern (Ja, Eltern entscheiden wesentlich den Werdegang ihrer Kinder mit) konzipiert sein. Aus Sicht der Wiener Linien sind das:
– zukunftsSICHERER Ausbildungsplatz/Arbeitsplatz mit Perspektive und Sinn,
– moderne TOP Ausbildung,
– stabiles soziales Umfeld.
Zukunftssicherer Arbeitsplatz mit Perspektive und Sinn
Wir beginnen bereits in der Lehrzeit, etwa ab dem dritten Lehrjahr, die Lehrlinge nach deren Stärken und Interessen zu den für sie am besten passenden Fachbereich hin zu entwickeln. Das beginnt über eine erste Kennenlernphase im Rahmen eines Ausbildungsturnus und endet in einem Matching-Verfahren zwischen Lehrling und Fachbereich. D.h. sowohl Lehrling als auch Dienststelle geben hier Präferenzen füreinander ab – decken sich diese, gehen Fachbereich und Lehrling für ca. das letzte halbe Jahr in eine gemeinsame Spezialisierungsphase. Das System funktioniert so gut, dass rund 95% der Lehrlinge nach Ende der Lehrzeit bei den Wiener Linien bleiben. Damit gestalten und erhalten sie mit ca. 8.500 Kollegen und Kolleginnen die Mobilität der Stadt von morgen.
Moderne TOP-Ausbildung
Die Wiener Linien setzen auf eine Grundausbildung, die spezifisch für den jeweiligen Beruf angepasst ist. Der Fokus liegt auf einem stärkenbasierten Ausbildungssystem, das heißt wir fördern und entwickeln die individuellen Talente. Das passiert beispielsweise im technischen Bereich sowohl in der jeweiligen Gruppe durch die Ausbilder und Ausbilderinnen, als auch durch die Mitarbeit im eigens für die Lehre geschaffenen Begabtenförderungsprogramm (Innovation-LAB), wo besonders engagierte Lehrlinge an modernsten Technologien & Zukunftsthemen gemeinsam Projekte mitentwickeln und bearbeiten. In der neu aufgesetzten kaufmännischen Lehre wird nach den ersten Basismodulen eine Potenzialanalyse durchgeführt – wieder mit Ziel besonders auf die jeweiligen Stärken zu setzen. Über die Lehre hinaus bieten wir allen Lehrlingen, die das Potenzial haben, zusätzlich zur Lehre die Matura Inhouse begleitend zu absolvieren.
Soziales Umfeld
Für die Zufriedenheit der Lehrlinge mit dem Ausbildungsplatz ist, neben den oben genannten Kriterien, das soziale Umfeld in dem sie sich bewegen, eines der wichtigsten Kriterien. Bei einer internen Befragung zum Thema Nachhaltigkeit haben unsere Lehrlinge die soziale Nachhaltigkeit als einen der zentralen Aspekte für ihre Ausbildung genannt. Auch aktuelle Studien wie beispielsweise Deloitte youth pulse check 2022 liefern ein ähnliches Ergebnis. Auf die Frage „Was ist Dir wichtig, wenn du eine Lehre aussuchst?“ wird von 54% mit „Nette Kolleginnen und Kollegen“ geantwortet. Als Wiener Linien sehen wir noch eine weitere Verantwortung, denn die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit im Leben junger Menschen. Daher haben wir vor einigen Jahren ein niederschwelliges Unterstützungsangebot durch die Arbeitspsycho-logie geschaffen, das sehr gut angenommen wird. Seit Beginn der Pandemie zeigen sich steigende Belastungen speziell bei Jugendlichen, die wir versuchen bestmöglich zu begleiten.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2022.