Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist mit ihrer Stadtwirtschaft am zurückliegenden Wochenende von einem schwerwiegenden Hackerangriff getroffen worden. Beeinträchtigt sind die Entega AG, die bauverein AG, HEAG mobilo und die HEAG-Holding. In einer Telefonkonferenz haben sich Oberbürgermeister Jochen Partsch und betroffene Unternehmen am Montagmittag über die gegenwärtige Situation und ihre Auswirkungen verständigt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch erklärt: „Zunächst ist festzustellen, dass der Hackerangriff nach derzeitigen Erkenntnissen nicht zu Störungen in der Energieversorgung und im öffentlichen Nahverkehr geführt hat. Leistungen der kritischen Infrastruktur können somit uneingeschränkt zur Verfügung gestellt werden. Betroffen sind dagegen die interne und externe Kommunikation unser Stadtwirtschaftsunternehmen. Ich bitte daher Kunden, Mieter sowie Fahrgäste um Verständnis und auch Geduld bei Nachfragen an die genannten Unternehmen.
Wir setzen alles daran, die Dienstleistungen den Bürgerinnen und Bürgern so schnell wie möglich wieder in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die kompromittierten Systeme wiederherzustellen.“
ÖPNV beeinträchtigt
Die Cyberattacke auf den IT-Dienstleister Count + Care hat auch Auswirkungen auf die HEAG mobilo und ihre Fahrgäste. „Wir sind in engem Austausch mit Count + Care und den anderen betroffenen Unternehmen der Stadtwirtschaft und arbeiten mit Hochdruck daran, unsere Systeme zu reparieren.
In den kommenden Tagen kann es vereinzelt zu Verspätungen und Fahrtausfällen kommen, wir setzen jedoch alles daran, die Einschränkungen für unsere Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Die Betriebssicherheit ist zu jedem Zeitpunkt sichergestellt“, erklärt HEAG mobilo-Geschäftsführerin Ann-Kristina Natus.
Geschäftsführer Michael Dirmeier ergänzt: „Der Hackerangriff hat verschiedene Bereiche unseres Verkehrskonzerns getroffen, für unsere Kunden ist dies vor allem durch Einschränkungen im Ticketverkauf und in der Erreichbarkeit unserer Kundenkanäle zu spüren. Wir haben seit dem Angriff am Wochenende intensiv an Lösungen gearbeitet und können so inzwischen zumindest wieder ein Grundangebot zur Verfügung stellen.“ So verkaufen das Kundenzentrum am Luisenplatz und die RMV-Mobilitätszentrale am Hauptbahnhof eingeschränkt Fahrkarten. Beratungen vor Ort finden statt, auch Fundsachen werden ausgegeben. In der App der HEAG mobilo ist ein Ticketkauf derzeit nicht möglich. Bereits über die HEAG mobilo-App gekaufte Tickets werden zudem in der App nicht angezeigt, das Unternehmen arbeitet an einer Lösung. Fahrgäste werden gebeten, ihre Fahrkarten am Fahrscheinautomaten oder beim Fahrpersonal im Bus zu kaufen.
Anträge für Jahreskarten, zum Beispiel das Schüler- oder das Seniorenticket, können nur im Kundenzentrum am Luisenplatz abgegeben werden, nicht auf digitalem Weg. Außerdem verlängert sich die Bearbeitungszeit der Anträge.