Im Oktober 2021 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem bewährten FLIRT-Fahrzeugkonzept durchsetzen und ist als Sieger der größten Ausschreibung in der Schweizer Bahngeschichte hervorgegangen. Mit der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung kann Stadler mit dem Bau der 286 FLIRT aus dem Erstabruf beginnen.
Der erste Abruf umfasst 286 Fahrzeuge mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken. Die neuen Züge ersetzen dabei nach und nach altes Rollmaterial. Für die SBB stellt Stadler 155 vierteilige FLIRT her, für RegionAlps 24 vierteilige FLIRT und für Thurbo 19 vier- und 88 dreiteilige FLIRT. Die ersten Züge werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen. Die Auslieferung des letzten Fahrzeugs aus dem Erstabruf ist für 2034 vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere FLIRT.
Die dreiteiligen Fahrzeuge des Typs FLIRT sind 57.8 Meter lang und bieten insgesamt 256 Fahrgästen Platz, davon 134 auf Sitzplätzen. Die Länge der vierteiligen Züge beträgt 73.5 Meter. Es finden bis zu 370 Fahrgäste Platz, 146 davon auf einem Sitzplatz. Die Fahrzeuge bieten einen stufenfreien Einstieg und einen stufenfreien Durchgang von der vordersten bis zur hintersten Tür. Die neuen FLIRT sollen für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen werden.
Die neuen FLIRT bieten den Fahrgästen zahlreiche Verbesserungen. So verfügen die Züge gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und große Gepäckstücke. Auch Wintersportausrüstungen wie Skier finden neu in den Multifunktionszonen Platz. Die Züge bieten zudem guten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Sie berücksichtigen die Vorgaben für Reisende mit Mobilitätseinschränkung und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Rollstuhlfahrende und ein rollstuhlgängiges WC. Rollstuhlplätze auch in der 1. Klasse verfügbar. Auch leisten die neuen Triebzüge durch eine stärkere Motorisierung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Pünktlichkeit.
Quelle: Stadler