Die WestfalenBahn GmbH hat das Schutzschirmverfahren erfolgreich beendet. Der in den vergangenen Monaten erarbeitete Sanierungsplan zur Sicherung der Verkehre wurde sowohl von der Gläubigerversammlung als auch vom zuständigen Amtsgericht Berlin-Charlottenburg bestätigt. Nach Ablauf einer finalen 14-tägigen Rechtsmittelfrist wurde der offizielle Bescheid zur Aufhebung des Verfahrens nun zugestellt. Damit ist die WestfalenBahn rechtskräftig aus dem Schutzschirm herausgetreten und kann ihren Geschäftsbetrieb als langfristig gesichertes Unternehmen fortführen.
Ein gemeinsam mit den Gläubigern erarbeiteter Sanierungsplan sieht vor, dass die WestfalenBahn das Emsland- und Mittelland-Netz (EMIL) bis zum Ende der Verkehrsvertragslaufzeit im Jahr 2030 befährt. Damit ist sichergestellt, dass der Fahrgastbetrieb auch in Zukunft in der gewohnten Qualität fortgeführt werden kann.
In dem über 600 Kilometer langen Emsland- und Mittelland-Netz mit den Linien RE 15, RE 60 und RE 70 verbindet die WestfalenBahn die Städte Emden, Rheine, Münster, Bielefeld, Minden, Hannover und Braunschweig. 20 Millionen Fahrgäste nutzen die WestfalenBahn in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen pro Jahr. Dafür werden 28 Elektrotriebzüge eingesetzt, die in eigenen Werkstätten in Minden und Rheine instandgehalten werden. Alle 300 Arbeitsplätze konnten im Rahmen des Schutzschirmverfahrens umfassend erhalten werden.
„Wir sind sehr froh, dass wir das Restrukturierungsverfahren erfolgreich beendet haben“, sagte Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung der WestfalenBahn, und ergänzte: „In den vergangenen Monaten haben wir mit aller Kraft darauf hingearbeitet, für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Fahrgäste die bestmögliche Lösung zu erzielen.“
Das Schutzschirmverfahren der WestfalenBahn, eines Tochterunternehmens von Abellio Deutschland, wurde notwendig, nachdem Abellio aufgrund struktureller Probleme im deutschen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unter wirtschaftlichen Druck geriet und am 30. Juni 2021 jeweils separate Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für alle Konzerngesellschaften angemeldet hat.
Neben der WestfalenBahn GmbH konnte auch die PTS GmbH, Systemdienstleister für Sicherheit und Sauberkeit im Schienenpersonennahverkehr mit Sitz in Neuss, das Schutzschirmverfahren bereits erfolgreich beenden. Der Abschluss des Verfahrens der Abellio Rail Mitteldeutschland wird für die kommenden Wochen erwartet.
Quelle: Abellio