TÜV Rheinland hat ein europaweites Ausschreibungsverfahren für Straßenbahnen erfolgreich unterstützt: Die Verkehrsbetriebe aus Görlitz, Leipzig und Zwickau beschaffen dabei gemeinsam neue Straßenbahnen. Der im Dezember 2021 geschlossene Vertrag sieht einschließlich aller Optionen die Lieferung von bis zu 181 Straßenbahn-Neufahrzeugen vor.
Den Zuschlag in dem notwendigen europaweiten Ausschreibungsverfahren erhielt LEIWAG, ein Konsortium des Leipziger Straßenbahnherstellers HeiterBlick GmbH und der Kiepe Electric GmbH aus Düsseldorf. Die Auslieferung der ersten Neufahrzeuge für den Probebetrieb ist für das Jahr 2024 geplant. Das gemeinsame Beschaffungsprogramm bis voraussichtlich 2030 hat inklusive aller Optionen sowie der Entwicklungskosten und des Ersatzteilpaketes ein Volumen von rund 600 Millionen Euro.
Fachleute von TÜV Rheinland haben seit Mitte 2019 das komplexe Ausschreibungsverfahren mit vorbereitet und die Projektsteuerung für die Erstellung der technischen und technisch-kommerziellen Vergabeunterlagen übernommen. Darüber hinaus arbeiteten die Experten von TÜV Rheinland an wesentlichen Teilen der Vergabeunterlagen mit, begleiteten das Vergabeverfahren und werteten die Angebote bis zum erfolgreichen Abschluss im Dezember 2021 mit aus.
Die Gemeinschaftsvergabe bietet den beteiligten Verkehrsbetrieben eine Reihe von Vorteilen. So spart eine gemeinsame Fahrzeugplattform Einmal- und Entwicklungskosten ein. Zudem können die Fahrzeuge effizienter zugelassen und betrieben werden – beispielsweise was Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilbevorratung betrifft. Allein für Leipzig sieht der nun geschlossene Vertrag die Lieferung von 25 jeweils 45-Meter-Fahrzeugen sowie weitere Optionen mit bis zu 130 Fahrzeugen vor. Für die Leipziger Verkehrsbetriebe LVB ist es damit das größte Straßenbahnprojekt ihrer Geschichte.
Quelle: TÜV Rheinland