Die Mehrheit der Menschen in Deutschland kann sich einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW zufolge grundsätzlich vorstellen, häufiger vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder aufs Fahrrad umzusteigen. Allerdings müssen die Voraussetzungen aus Sicht der rund 4.000 befragten Haushalte dafür stimmen. Nach Angaben der KfW halten rund 75 Prozent der Haushalte, die regelmäßig ein Auto nutzen, einen häufigeren Wechsel auf Busse und Co. für vorstellbar, bei fast 66 Prozent gilt dies fürs Fahrrad. Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land bei den dafür notwendigen Anreizen.
Je ländlicher die Region und je schlechter die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist, desto häufiger wird das Auto genutzt. Auf dem Land ist den Angaben zufolge sowohl der Pkw-Bestand je Haushalt als auch der Anteil der Haushalte, die täglich ein Auto nutzen, etwa doppelt so hoch wie in Großstädten. Im ländlichen Raum würde eine bessere Anbindung bei 71 Prozent der Befragten zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV führen.
In den Großstädten dominiert hingegen der Kostenaspekt. Rund 58 Prozent der Haushalte würden bei günstigeren Fahrpreisen demnach öfter auf Busse und Co. umsteigen.
Keine großen Unterschiede zeigen sich dagegen zwischen Stadt und Land bei der Fahrradnutzung. Voraussetzung für eine stärkere Nutzung des Drahtesels ist für mehr als die Hälfte der Haushalte eine bessere Infrastruktur (Städte mehr als 50/Landgemeinden gut 48 Prozent). Fast die Hälfte der Befragten (Städte rund 45/Landgemeinden rund 42 Prozent) würde bei einer besseren Kombinierbarkeit mit dem ÖPNV das Rad häufiger nutzen. Die Anschaffung eines E-Bikes könnte für insgesamt fast 28 Prozent der Haushalte ein Anreiz für einen Umstieg sein. Das Fahrrad habe somit auch auf dem Land Potenzial, eine tragende Säule der Verkehrswende zu werden, hieß es in der KfW-Studie.
Quelle: Zeit.online