Die Bundesnetzagentur hat am 7. Januar 2022 einen Bericht über die Entwicklung des Eisenbahnmarktes unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie im 1. Halbjahr 2021 veröffentlicht.
Nachfrage im Schienen-Personenverkehr deutlich reduziert
Im 1. Halbjahr 2021 lagen die Verkehrsleistungen im Schienenpersonen-Nahverkehr 56 Prozent, im Schienenpersonenfernverkehr 63 Prozent unterhalb des Vor-Corona-Niveaus aus 2019. Die Nahverkehrsunternehmen sowie die DB Fernverkehr bedienten ihre Verbindungen trotz der geringen Nachfrage ohne nennenswerte Einschränkungen weiter. Die Verkehre der nicht-bundeseigenen Fernverkehrsanbieter sind bis zur Jahresmitte 2021 erst punktuell oder noch gar nicht wieder aufgenommen worden.
Wachstum im Schienen-Güterverkehr
Die Leistungskennzahlen des Schienengüterverkehrs liegen im 1. Halbjahr 2021 oberhalb des Vor-Corona-Niveaus aus 2019. Stärker als der Gesamtmarkt gewachsen sind dabei die nicht-bundeseigenen Güterbahnen. Sie konnten ihren Marktanteil auf 55 Prozent zur Jahresmitte 2021 steigern.
Verluste hauptsächlich bei den Unternehmen des Schienen-Personenfernverkehrs
Im Rahmen der nachträglich erhöhten Trassenpreisförderung für den Güter- und Fernverkehr wurden inzwischen für den Zeitraum März 2020 bis Juni 2021 weit mehr als 1 Milliarde Euro an die Eisenbahnverkehrsunternehmen zurückgezahlt. Die Güterverkehrsunternehmen berichten jedoch, einen Großteil der Förderung aufgrund des Wettbewerbsdrucks an die Spediteure und Logistiker weitergereicht zu haben. Der ÖPNV-Rettungsschirm glich auch in 2021 den Nahverkehrsunternehmen ihre Verluste für entgangene Fahrgasteinnahmen aus.
Wirtschaftliche pandemiebedingte Schäden verbleiben hauptsächlich bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen des Fernverkehrs. Für das Gesamtjahr 2021 schätzt die Bundesnetzagentur die coronabedingten wirtschaftlichen Verluste nach den staatlichen Ausgleichsmaßnahmen auf bis zu 1,1 Milliarden Euro; im besten Fall auf rund 0,5 Mrd. Euro.
Link zur 2. Sonderausgabe der Marktuntersuchung Eisenbahnen
Quelle: Bundesnetzagentur