Ab Dezember 2022 wird bei der Münchner S-Bahn montags bis freitags ein nahezu durchgängiger 20-Minuten-Takt auf den Außenästen umgesetzt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, bestellt zusätzlich rund 775.000 Zugkilometer pro Jahr. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Das ist der größte Anstieg seit 2005, als auf einigen Abschnitten der 10-Minuten-Takt eingeführt wurde. Damit verbessern wir weiter das Angebot der S-Bahn. Das ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Wenn wir wollen, dass die Menschen vom Auto umsteigen, müssen wir die öffentlichen Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich machen.“
Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird es auf allen Linien einen durchgehenden 20-Minuten-Takt bis zu den jeweiligen Endstationen geben, auch abseits der Hauptverkehrszeiten. Heute sind auf den am weitesten von München entfernten Stationen häufig noch 40-Minuten-Takte beziehungsweise 40/20-Minuten-Takte üblich.
Möglich werden diese Verbesserungen durch den Einsatz von 15 zusätzlichen Gebrauchtfahrzeugen vom Typ ET 424 der S-Bahn Hannover. Sie sollen nach einer gründlichen Modernisierung schrittweise ab Herbst 2022 in München eintreffen. Da die ET 424 nicht mit der erforderlichen Technik für den Stammstreckentunnel ausgestattet sind, werden sie ausschließlich auf folgenden Linien eingesetzt:
- S2: Pendelfahrten Dachau – Altomünster
- S4: Verstärkerfahrten in den oberirdischen Teil des Münchner Hauptbahnhofs
- S20: Geltendorf – München-Pasing – Höllriegelskreuth
Durch den Einsatz der Züge aus Hannover auf diesen Streckenabschnitten werden „Münchner“ S-Bahn-Fahrzeuge frei. Diese werden genutzt, um das Angebot auf den S-Bahn-Linien aufzustocken, die durch die Stammstrecke fahren. Ab Mitte der 2020er-Jahre könnten die Fahrzeuge aus Hannover auch für die geplanten Linienerweiterungen nach Wasserburg und zum BMW-Forschungszentrum über den Nordring genutzt werden. Ohne zusätzliche Fahrzeuge wären diese Angebotserweiterungen nicht möglich.
Ministerin Schreyer: „Wir setzen alles daran, der S-Bahn München schon vor Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke einen weiteren Schub zu geben. Mit der Flottenerweiterung können wir das Angebot auf den Außenästen deutlich ausbauen und haben eine größere Fahrzeugreserve. Davon erhoffen wir uns auch positive Effekte bei der Betriebsstabilität.“
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr