Der Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) hat in der gestrigen Sitzung (3.11.2021) beschlossen, dass der Verbund ein neues Tarifangebot für Gelegenheitsfahrer entwickelt. Fahrgäste sollen einen Rabatt beim Kauf von Einzel- und Tageskarten erhalten. Der Rabatt kann als digitales Produkt in der RMV-App oder auf der Chipkarte des eTicket Rhein-Main hinterlegt werden.
„Mit den landesweiten Angeboten wie Schülerticket Hessen, Seniorenticket und dem Boom an JobTickets haben wir den RMV für vielfahrende Fahrgäste in den vergangenen Jahren erheblich attraktiver gemacht“, so RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Hunderttausende profitieren von diesen preislich sehr ansprechenden Angeboten. Auf der anderen Seite haben wir für Gelegenheitsfahrer den PrepaidRabatt eingeführt. Aber was, wenn jemand in keine der beiden Kategorien passt? Wie können wir zum Beispiel Menschen ein gutes Angebot machen, die oft im Homeoffice sind – und an Bürotagen zu Vielnutzern werden? Darauf wird der neue Tarif eine Antwort geben.“
Ulrich Krebs, stellvertretender RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Hochtaunuskreises: „Ein Tarif muss attraktiv für die Fahrgäste sein und gleichzeitig seinen Teil dazu beitragen, das System ÖPNV zu finanzieren. Deswegen sind Anreize mehr Fahrten zu unternehmen, ein hervorragender Ansatz. Mit der Rabattkarte hat der Verbund ein vielversprechendes Konzept vorgelegt, das auch außerhalb des Zeitkartensegments einerseits auf kontinuierliche Einnahmen sowie andererseits auf günstigere Ticketpreise setzt.“
„In unserem digitalen Pilottarif RMVsmart haben wir einen monatlichen Basispreis und damit verbundene Rabatte auf die Preise der Einzelfahrten bereits erprobt“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „70 Prozent der Fahrgäste sind damit häufiger Bus und Bahn gefahren als vorher. Fast zwei Drittel dieser Fahrgäste hatten nach Nutzung des monatlichen Rabattangebots Wege mit dem ÖPNV zurückgelegt – statt wie zuvor auch mit dem Pkw. Diese Erfahrungen zeigen, dass der nun geplante Rabatt Anreize schafft, mehr Bus und Bahn zu fahren, und zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel motiviert.“
Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats wird sich der RMV nun damit befassen, wie das Modell konkret aussehen könnte. Insbesondere steht dabei im Fokus, wie viel eine Rabattkarte kostet und wie hoch der eingeräumte Rabatt sein wird. Stimmt der Aufsichtsrat in der Sommersitzung 2022 dem neuen Tarifangebot zu, hat sich der Verbund zum Ziel gesetzt, erste Umsetzungsschritte bereits zum 1.1.2023 einzuführen.
Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH