Die künftige Bundesregierung muss mit einer deutlichen Stärkung des Nahverkehrs auf der Schiene den Klimaschutz vorantreiben und die Lebensqualität in den Städten und auf dem Land erhöhen. „Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP muss die Weichen stellen für eine Angebotsoffensive im Schienenpersonennahverkehr“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin.
„Im Schienenverkehr sind 95 Prozent der Fahrgäste in Nahverkehrsbahnen unterwegs. Daher muss die nächste Bundesregierung die Unterstützung für diese Schlüsselbranche ausweiten“, so Flege weiter. „Nach dem Corona-Einbruch kann die Politik so den Anschub geben, damit die Umsetzung des Deutschlandtaktes beginnt und vor Ort die Verkehrswende mit leistungsfähigen Nahverkehrsbahnen gelingt.“ Davon profitieren Millionen Menschen bei ihren täglichen Fahrten. Groß sind auch die Chancen für den Umwelt- und Klimaschutz. „Die Vision einer klimaneutralen Mobilität ist im Schienenpersonennahverkehr keine Utopie mehr, sondern greifbar nahe“, betonte Flege. „Die Schiene kann schon bald als erster motorisierter Verkehrsträger komplett CO2-frei werden.“ Dafür gilt es, mit der weiteren Elektrifizierung die E-Mobilität auf den Gleisen noch einmal auszubauen. Die verbleibenden Lücken können innovative Wasserstoff- und Batterietriebzüge schließen. Die Technologien dafür finden heute schon Anwendung.
Für eine deutliche Aufstockung der Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr sprach sich Tobias Heinemann, Sprecher der Transdev-Geschäftsführung in Deutschland, aus. „Die großartigen Leistungen und Erfolge der Nahverkehrsbahnen spiegeln sich nicht in den betriebswirtschaftlichen Bilanzen der Eisenbahnverkehrsunternehmen wider“, betonte Heinemann. Unerwartete Kostensteigerungen belasteten nicht nur einzelne Unternehmen, sondern gefährdeten zunehmend auch die Wettbewerbsvielfalt im Regionalverkehr. „Eine Reduktion der Abgabenlast und die Erhöhung der Regionalisierungsmittel sind unverzichtbar, um die künftigen Angebotsausweitungen zu finanzieren“, so Heinemann.
Quelle: Allianz pro Schiene e.V.