On-Demand-Angebote, die den bestehenden Linienverkehr mit Bahnen und Bussen verstärken, leisten einen wichtigen Beitrag zu flächendeckender Mobilität und Klimaschutz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutsche Bahn (DB)-Tochterunternehmens ioki, die den Bedarf und die Nachhaltigkeit neuer Mobilitätsangebote in Deutschland untersucht hat.
Die DB hat in den vergangenen drei Jahren bereits rund 330 On-Demand-Verkehre mit flexiblen Fahrtzeiten und Haltestellen in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) integriert und damit rund sieben Millionen Fahrgäste befördert.
Die Verkehrsanalyse von ioki zeigt: 27 Millionen Deutschen, die in Metropolregionen und Großstädten leben, steht ein sehr guter öffentlicher Nahverkehr zur Verfügung. Für 55 Millionen Bundesbürger, die im Umland und im ländlichen Raum wohnen, ist das Angebot deutlich geringer. Deutschlandweit gibt es zwar ein dichtes Netz an Haltestellen. Doch weniger als die Hälfte der Haltestellen auf dem Land wird mehr als zweimal pro Stunde bedient. Hingegen haben 90 Prozent der Großstadtbewohner mindestens einen Stundentakt. Auch bei neuen Mobilitätsformen besteht ein Stadt-Land-Gefälle: Über 90 Prozent der On-Demand-Angebote, Leihräder und E-Scooter befinden sich in den Zentren der Großstädte. Nur fünf Prozent der Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern haben wenigstens ein On-Demand- oder Sharing-Angebot.
Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki: „On-Demand-Verkehre fördern nachweislich die Mobilitätswende. In der Metropolregion Hamburg, in Hessen und vielen weiteren Regionen Deutschlands zeigen wir das. Mit flexiblen Shuttle-Fahrzeugen, die auf Abruf per App vor der Tür stehen und zur nächsten Bus- oder S-Bahn-Station fahren.“
Frank Klingenhöfer, DB Regio Bus-Chef: „Wir wollen Linien- und On-Demand-Verkehre sinnvoll und für Kund:innen nahtlos ergänzen. Ein Mobilitätskonzept, das auf die Menschen zugeschnitten ist.“
Laut den ioki-Mobilitätsforschern besitzt jeder vierte deutsche Haushalt mehr als einen PKW. Fast alle befinden sich im ländlichen Raum. Um auf ihren Zweit- oder Dritt-PKW verzichten zu können, benötigen diese Haushalte vor Ort ein attraktives ÖPNV-Angebot als Alternative. Insgesamt 42 Millionen deutsche Haushalte besitzen zwölf Millionen Zweit-, Dritt- oder Viert-Autos. 380.000 On-Demand-Fahrzeuge könnten diese Autos ersetzen. 12 Millionen weniger PKW – darin liegt ein jährliches Einsparpotenzial von rund 15 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Dies entspricht 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen, die in Deutschland jährlich im Verkehr ausgestoßen werden.
Quelle: DB