Bundesminister Andreas Scheuer hat heute (29.9.2021) gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und Bahn-Chef Dr. Richard Lutz eine Delegation der Europäischen Kommission in der Hauptstadt willkommen geheißen. Diese war mit dem Connecting Europe Express, dem Botschafter des Europäischen Jahrs der Schiene, am Abend am Bahnhof Südkreuz eingetroffen. Anlässlich dessen findet morgen im Berliner Technikmuseum eine Highlevel-Konferenz zum Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs statt.
Bundesminister Andreas Scheuer: „Europa lebt durch mühelose grenzüberschreitende Mobilität – davon, dass es keinen Unterschied macht, ob man von Berlin nach Paris oder nach Paderborn reist. Mit Blick auf die großen Herausforderungen des Klimawandels muss die Bahn auch bei den innereuropäischen Verkehren eine stärkere Rolle spielen. Mit dem TransEuropExpress 2.0 stellen wir eine attraktive Alternative zum Fliegen auf die Schiene, die die europäischen Metropolen schnell und komfortabel verbindet. Unser Ziel: Mit der Bahn besser durch Europa.“
EU-Kommissarin Adina Valean: „Der Connecting Europe Express ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen des Europäischen Jahres der Schiene, das unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft beschlossen wurde. Er ist ein Beweis für die Fortschritte, die wir erzielt haben, und für die Vorteile des Schienenverkehrs in der EU. Seine bisherige Reise durch mehr als 20 Länder hat aber auch gezeigt, dass noch mehr getan werden muss, um einen wirklich einheitlichen europäischen Eisenbahnraum zu schaffen und die Transeuropäischen Verkehrsnetze zu vollenden. Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um diese zusammenführenden Projekte zu vollenden, denn die Schiene ist nach wie vor ein wichtiger Verkehrsträger, um den grünen und den digitalen Übergang zu schaffen.“
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Für eine größere Verbundenheit in Europa spielt der Ausbau grenzüberschreitender Verbindungen eine wichtige Rolle. Und das gilt auch im Bahnverkehr. Dafür werben wir heute und dafür möchte ich auch aus der Berliner Perspektive werben. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir gerade auch die Strecken und die Bahnverbindungen in unser Nachbarland Polen deutlich verbessern. Nur ein Beispiel: Die Entfernung von Berlin nach Warschau ist nicht viel größer als nach Frankfurt am Main. Eine Zugfahrt dorthin dauert aber mindestens zwei Stunden länger. Das zeigt: Wir haben noch viel zu tun! Deswegen freue ich mich sehr über diesen Zug, über diese Initiative im Rahmen des Europäischen Jahres der Schiene. Sie ist ein wichtiger Impuls dafür, mit verbesserten Bahnverbindungen Europa weiter und ganz konkret zu stärken.“
Bahn-Chef Dr. Richard Lutz: „Um mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen und mehr Güter auf die Schiene zu bringen, dafür brauchen wir auch im europäischen Maßstab eine Infrastruktur ohne Grenzen – sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. Mit einem europäischen Infrastrukturnetzwerk und mehr Fahrzeugen, die grenzüberschreitend einsetzbar sind, können wir Bahnen gemeinsam schneller und attraktiver werden. Und damit unseren Auftrag erfüllen: mehr Menschen von der Schiene als dem grünen Verkehrsträger der Zukunft begeistern und überzeugen.“
Am 21. September 2020 haben die EU-Kommission, die Verkehrsminister der europäischen Staaten und Branchenvertreter anlässlich der virtuellen Ministerveranstaltung „Innovativer Schienenverkehr – vernetzt, nachhaltig, digital“ im Zuge der deutschen Ratspräsidentschaft auch das Konzept “TransEuropExpress – TEE 2.0 zur Stärkung des grenzüberschreiten-den Hochgeschwindigkeits- und Nachtverkehrs auf der Schiene für den Klimaschutz” diskutiert. Am 17. Mai 2021 haben 21 Staaten dazu eine politischen Absichtserklärung (Letter of Intent – LoI) zur Umsetzung des Konzepts TEE 2.0 unterzeichnet.
Um eine neue Qualität des Angebots und Differenzierung zu dem etablierten System der EuroCity-Züge zu erreichen, sollen folgende Anforderungen an eine Verbindung für den TEE 2.0 gelten:
– Ein TEE 2.0 verbindet mindestens drei Staaten bzw. zwei Staaten bei einem Laufweg von mindestens 600 km.
– Ein TEE 2.0 erreicht eine Fahrgeschwindigkeit von mindestens 160 km/h auf einem wesentlichen Teil des Laufwegs oder eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h bezogen auf den ganzen Laufweg des Zuges.
– Ein TEE 2.0 bietet ein erhöhtes Komfortniveau (freies WLAN, Klimaanlage, gastronomische Versorgung sowie ggf. Schlaf- und Liegewagen oder andere Komfortangebote bei Nachtzügen) gegenüber üblichen Reisezügen.
Weitere Informationen sowie Details zu den ersten Verbindungen
Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)