E-Scooter sind in Deutschland – trotz aller Kritik – auf dem Vormarsch. Laut dem Statista Mobility Market Outlook werden bis Ende des Jahres 11 Millionen Menschen in Deutschland E-Scooter genutzt haben. Beim Blick auf den Umsatz entpuppt Deutschland sich sogar als weltweit zweitgrößter E-Scooter-Markt: In diesem Jahr wird der Umsatz laut Statista circa 140 Millionen Euro betragen. Mehr Umsatz erwirtschaftet die Branche nur in den USA mit 478 Millionen, auf Rang 3 folgt Frankreich mit 82 Millionen Euro.
Auch wenn E-Scooter oft noch skeptisch betrachtet werden, sind sie ein fester Bestandteil der Mobilitätswende – besonders in Städten und urbanen Gegenden. Denn dort gewinnt Shared Mobility zunehmend an Bedeutung, um den Autoverkehr zu reduzieren, jedoch trotzdem individuelles Reisen innerhalb des Stadtgebiets zu ermöglichen.
Uwe Jasnoch, Vice President Business Development bei Hexagons Safety, Infrastructure & Geospatial Division, kommentiert die aktuellen Entwicklungen wie folgt: „Deutschland steht aktuell vor einer Mobilitätswende – besonders die städtischen Verkehrssysteme müssen entlastet werden. Täglicher Berufsverkehr und die teils nervenaufreibende Parkplatzsuche sind ein großer Stressfaktor für viele Autofahrer*innen. Zudem spielt der Umweltfaktor eine große Rolle – klimafreundliche Lösungen werden zunehmend bevorzugt. Doch nun stehen viele Städte vor der großen Herausforderung trotz Reduzierung des Autoverkehrs bequeme, individuelle und flexible Mobilitätslösungen zu finden. Shared Mobility ist eine mögliche Lösung. Bei diesem Konzept können Benutzer*innen abhängig von Faktoren wie Streckenlänge, Wetter, Gepäckgröße und Schnelligkeit individuell vor jeder Fahrt entscheiden, welches Transportmittel am besten für ihre Ansprüche geeignet ist. Aktuell gibt es in größeren und mittelgroßen deutschen Städten bereits viele Angebote im Bereich Shared Mobility und E-Mobility. Doch die Koordination zahlreicher verschiedener Transportmittel von unterschiedlichen Anbietern ist teilweise kompliziert. Ein Kritikpunkt bei E-Scootern ist beispielsweise, dass die Scooter häufig auf Gehwegen und vor Eingängen geparkt oder mutwillig in Gewässern versenkt werden. Festgelegte Parkzonen und Park- sowie Fahrverbotszonen könnten für Ordnung sorgen – dies muss jedoch kontrolliert werden, da die Verbote sonst vermutlich wirkungslos bleiben. Wichtig ist, solche Prozesse zu optimieren und zu automatisieren, sodass die Transportmittel effektiv, klimaschonend und problemlos eingesetzt werden können. Wenn dies gelingt, kann die Mobilitätswende in Deutschland zeitnah vollzogen werden.“
Quelle: Hexagons Safety, Infrastructure & Geospatial Division