Im Zuge umfangreicher Vorarbeiten, intensiver Diskussionen und der Einbindung der Bevölkerung wurde die burgenländische Gesamtverkehrsstrategie – die „GVS21“ – in den letzten Monaten neu konzipiert. Die Strategie ist das Leitbild des Landes für alle künftigen Konzepte und Detailplanungen im Verkehrsbereich und bildet die Zukunftsthemen der Mobilität ab. Die Schwerpunkte wurden von Verkehrslandesrat Heinrich Dorner und Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl präsentiert.
Die fünf großen Zukunftsthemen:
- Achsen – schnelle und direkte Wege ins Zentrum: Es werden Infrastrukturen und neue Angebote geschaffen, die den ÖV zur attraktiven Wahl machen und die Stärkung der Funktion von Verkehrshauptachsen notwendig machen.
- Multimodale Knoten – Anbindung für alle an Umsteigeknoten des ÖVs: Die Erschließung der Fläche über neue Angebote und reibungslose Verknüpfung aller Verkehrsmittel soll über neue Mobilitätsdrehscheiben passieren.
- Unsere Orte – lebendige, lebenswerte Orte und Ortszentren: Ein sicheres und attraktives Umfeld in der Gemeinde hat Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten und lässt die Menschen gerne zu Fuß gehen und mit dem Rad fahren.
- Strukturen, die vieles ermöglichen: Starke Organisationsstrukturen und Dienstleister wie die Verkehrsbetriebe Burgenland sowie interne Bereiche des Landes wie der Straßenbau, Gesamtverkehrs- und Raumplanung und Kooperationen mit externen Partnern (andere Bundesländer, VOR und Nachbarstaaten) sollen die Mobilitätswende ermöglichen.
- Mobilitätsmanagement (MM), das Hürden abbaut: Das Bewusstsein und Wissen über die Vorzüge neuer Mobilitätsangebote wird geschaffen. Hier soll an betrieblichen, kommunalen und schulischen Mobilitätsmanagement gearbeitet werden.
Die burgenländische Bevölkerung wurde im Rahmen einer Bürgerbefragung eingebunden, um Zukunftsthemen zu erarbeiten. An einer Online-Befragung im November und Dezember 2020 nahmen 6.000 Personen teil.
Interessantes Detail, das in der Befragung zum Ausdruck gekommen ist: Die Burgenländerinnen und Burgenländer würden öffentliche Verkehrsmittel verstärkt nutzen, wenn es mehr Verbindungen und mehr Direktverbindungen gäbe sowie die Fahrzeiten kürzer wären. Viel weniger wichtig werden von der Bevölkerung günstigere Fahrpreise wahrgenommen.
Über 140 kann konkrete Einzelmaßnahmen wurden im Maßnahmenkatalog der GVS21 definiert. Die Schwerpunkte der Einzelmaßnahmen werden die Bereiche Ausbau der Bahninfrastruktur und eine neue Ausgestaltung des Linienbusverkehrs durch die Verkehrsbetriebe Burgenland sein. Mit einer Rufbereitschaft soll allen Burgenländerinnen und Burgenländern flächendeckend ein öffentliches Verkehrsmittel zu Verfügung stehen. Radwege im Burgenland sollen weiter ausgebaut werden.
Einen wesentlichen Anteil hat auch die Elektromobilität. Durch Fördermöglichkeiten und einen Ausbau der Ladeinfrastruktur solle der Umstieg auf E-Fahrzeuge schmackhaft gemacht werden, betonte Dorner.
Quelle: Land Burgenland