Aus Sicht der Deutschen Bahn (DB) überzieht die Spitze der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit ihrer Ankündigung einer dritten Streikwelle völlig. Der Streik sei in der Sache durch nichts gerechtfertigt. Die GDL mache aus organisationspolitischem Kalkül sowohl Kunden als auch Mitarbeitende zu Opfern ihrer Machtinteressen. Das Unternehmen fordert die GDL erneut auf, unverzüglich ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen. Ein verhandlungsfähiges Angebot liege auf dem Tisch.
Die Gewerkschaft hatte heute angekündigt, ab Mittwoch, den 1. September, 17 Uhr, den Güterverkehr und ab Donnerstag, den 2. September, 2 Uhr, den Personenverkehr und die Infrastruktur bis zum 7. September, 2 Uhr, zu bestreiken. Mit Betriebsstart am 7. September ist wieder von einem normalen Fahrplanangebot auszugehen.
DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Ein Tarifvertrag wird in Verhandlungen erzielt und lässt sich nicht diktieren. Wenn die GDL wirklich eine Lösung will, dann muss sie endlich an den Tisch kommen.“ Die DB habe zuletzt ihr Angebot weiter verbessert, man könne kurzfristig zu Ergebnissen kommen, so Seiler. „Dieser erneute Streik bringt uns einem Tarifabschluss kein Stück näher. Der GDL-Spitze geht es ausschließlich darum, ihre Macht auszuweiten – und das zu Lasten der Reisenden und der Wirtschaft.“ Zugleich warnte er vor dem Schaden des GDL-Streiks für das Unternehmen und forderte die Gewerkschaftsspitze auf: „Hören Sie auf, die Belegschaft zu spalten!“
Quelle: Deutsche Bahn AG