Bahnkunden müssen sich von Donnerstag an auf den bislang längsten Streik dieser Tarifrunde einstellen. Für fünf Tage will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Bahnverkehr lahmlegen, wie ihr Vorsitzender, Claus Weselsky, am Montag in Frankfurt am Main sagte. Erst am Dienstag (7.9.) um 2 Uhr soll demnach Schluss sein. Damit ist beim dritten Streik innerhalb weniger Wochen nun im Personenverkehr auch ein Wochenende betroffen. Im Güterverkehr sollen die GDL-Mitglieder schon am Mittwochabend die Arbeit niederlegen.
Der Arbeitskampf wird neben hunderttausenden Pendlern wieder auch zahlreiche Reisende treffen. Die Urlaubssaison läuft noch, in Sachsen und Thüringen enden am Wochenende die Schulferien.
„Es ist eine der längsten Arbeitskampfmaßnahmen, die wir durchführen, und zwar absichtlich“, sagte Weselsky. „Wir sehen uns angesichts der Blockadehaltung der DB-Manager nicht bereit und nicht gewillt, hier kürzere Arbeitskampfmaßnahmen durchzuführen.“ Niemand solle glauben, dass die GDL nicht auch längere Streiks könne, betonte er. Einen unbefristeten Arbeitskampf schloss Weselsky zunächst allerdings aus.
„Unsere Botschaft an die Bahnreisenden ist, dass es uns leid tut, dass wir in einen dritten Arbeitskampf gehen.“ Empören sollten sich die Reisenden aber nicht über die Gewerkschaft, sondern über das Management der Bahn. Es habe kein neues Tarifangebot vorgelegt.
Quelle: tagesspiegel