Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind nicht auf eine Mobilitätsform festgelegt, sondern offen für verschiedenste Verkehrsmittel. Allerdings bedarf es passgenauer Angebote, die Flexibilität, Unabhängigkeit und Effizienz ermöglichen. Das gilt umso mehr, wenn man die stark unterschiedlichen Anforderungen ländlicher und städtischer Bevölkerung an Mobilität betrachtet. Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allenbach. Gefragt wurde nach dem Mobilitätsverhalten, den -präferenzen und nach der Einstellung der Bevölkerung zu neuen Mobilitätsangeboten und Technologien. Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) durchgeführt.
Die Antworten veranschaulichen die Erwartungen an die Ausgestaltung der Verkehrspolitik – insbesondere für den öffentlichen Nahverkehr, aber auch für Radwege oder Parkraum. Angesichts der bestehenden Infrastruktur messen die Verbraucherinnen und Verbraucher dem Auto weiterhin eine zentrale Rolle zu. Dabei zeigen sie sich offen für Angebote, die dem Nachhaltigkeitsaspekt Rechnung tragen, etwa E-Mobilität und Park-and-Ride. Auf nachhaltige Mobilität wird Wert gelegt, zugleich aber das Defizit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur kritisiert. Das geben sogar 64 Prozent der Befragten als gravierendsten Vorbehalt gegen den Kauf eines Elektroautos an. Allerdings spielen auch die Anschaffungskosten eine Rolle für die Kaufentscheidung: Für 63 Prozent aller Befragten sind sie zu hoch.
Hildegard Müller, Präsidentin des VDA: „Das Thema Mobilität betrifft jeden Tag jeden von uns, denn Mobilität bedeutet Teilhabe. Welchen Stellenwert Mobilität für die Menschen in Deutschland hat, verdeutlichen die Ergebnisse der Studie, die eine Orientierungshilfe für die weitere mobilitätspolitische Debatte darstellt. Die Befragten formulieren klare Erwartungen an künftige verkehrspolitische Schwerpunkte. Sie sprechen sich für nachhaltige und effiziente Verkehrsangebote aus, mahnen Verbesserungen bei ÖPNV, Radwegen und Vernetzung an, und sie zeigen sich offen für E-Mobilität. Gleichzeitig benennen sie aber auch deutlich die Schwachpunkte in diesem Transformationsprozess. Lösungen werden je nach räumlicher, wirtschaftlicher, verkehrlicher und städtebaulicher Situation unterschiedlich ausfallen müssen. Die eine Mobilitätslösung für die verschiedenen Bedürfnisse gibt es nicht. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Mobilität der Zukunft an den Zielen Klimaneutralität und Interesse der Menschen gleichermaßen auszurichten. Dabei gilt es, die Lebensrealitäten und Wünsche der Menschen einzubeziehen. Es gilt, Hemmnisse abzubauen, Infrastruktur auszubauen und Überzeugungsarbeit zu leisten.“
Link zur Publikation „Mobilität und Verkehr – So denkt Deutschland – VDA“
Quelle: Verband deutscher Automobilindustrie (VDA)