Der heftige Dauerregen mit Überschwemmungen und Hochwasser hat dramatische Folgen für viele Menschen und die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Menschen haben ihre Existenz, viele sogar ihr Leben verloren. Vor allem das Gleisnetz und viele Stationen haben nie dagewesene Schäden erlitten. Wie schon während der Corona-Pandemie stehen, unter Federführung des Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, die Mitglieder der Brancheninitiative Fokus Bahn NRW zusammen. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen und die SPNV-Aufgabenträger stellen über die „Aktion Lichtblicke“ sofort 100.000 Euro für die direkt in den Überflutungsgebieten betroffenen Menschen zur Verfügung.
Während in vielen Orten die Aufräumarbeiten bereits laufen, bleibt die Lage in anderen immer noch kritisch. Hoffnung gibt die enorme Solidarität und Hilfsbereitschaft für alle vom Hochwasser Betroffenen. Auch die in Fokus Bahn NRW kooperierenden Unternehmen und Institutionen wollen helfen, das Leid vor der eigenen Haustür zu lindern, und stellen über die Aktion „Lichtblicke e. V.“ die Summe von 100.000 € für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
„Wir möchten die betroffenen Menschen, von denen sehr viele seit langer Zeit unsere treuen Fahrgäste sind, schnell und unbürokratisch unterstützen. Viele haben erhebliche Schäden an ihren Häusern zu beklagen, manche sogar ihr Zuhause an die Wassermassen verloren. Hier möchten wir ein deutliches Zeichen des Zusammenhalts setzen“, sagt Marcel Winter, Geschäftsführer der National Express Rail GmbH und Initiator der Spendenaktion, stellvertretend für die Branche.
Der Eisenbahnverkehr in Nordrhein-Westfalen ist direkt und massiv von der Unwetterkatastrophe betroffen. Die Infrastrukturbetreiber arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung von Schäden, dennoch sind viele Menschen in einigen Teilen des Landes weiterhin deutlich in ihrer Mobilität eingeschränkt.
Ersten Schätzungen zufolge sind rund 600 Kilometer Schienenwege und viele Haltepunkte und Stationen in Nordrhein-Westfalen von den Folgen der Unwetterkatastrophe betroffen. Die Deutsche Bahn geht mittlerweile von Wiederaufbaukosten in einer Größenordnung von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Gleise und Weichen müssen instandgesetzt, defekte Signaltechnik und Stellwerke erneuert werden. In einigen Fällen sind Brücken und Bahnhöfe betroffen und es ist davon auszugehen, dass die Reparaturarbeiten einige Zeit dauern werden.
Mit Blick auf das Ausmaß der Zerstörung steht die Eisenbahnerfamilie nun enger denn je zusammen: Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträger haben sich abgestimmt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so großzügig wie möglich von ihren Dienstverpflichtungen freizustellen, wenn sie unmittelbar in den Katastrophengebieten mithelfen wollen.
Joachim Künzel, Geschäftsführer beim Nahverkehr Westfalen-Lippe: „Die Bahn ist unser Job und unsere Leidenschaft. Ganz gleich, ob wir bei einem der NRW-Bahnunternehmen oder, wie ich, bei einem der drei SPNV-Aufgabenträger arbeiten. Diese Katastrophe geht uns alle an, deshalb helfen wir, wo wir können.“ Karin Paulsmeyer, Stabstellenleiterin Fokus Bahn, im nordrhein-westfälischen Verkehrsministerium: „Schon während der Corona-Zeit hat sich der Wert unseres gemeinsamen Bahn-Bündnisses hier in Nordrhein-Westfalen bewährt. Jetzt zeigt sich, was echte Solidarität wert ist.“
Quelle: Programmbüro Fokus Bahn NRW