Die Defibrillatoren in den Münchner U-Bahnhöfen haben seit 2001 bereits rund 30 Menschen das Leben gerettet. Diese positive Bilanz zieht die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zum 20-jährigen Jubiläum der Einführung dieser Geräte im U-Bahn-Netz. Der erste sogenannte „Automatisierte Defibrillator“ (AED) war im Frühsommer 2001 am U-Bahnhof Marienplatz installiert worden. Mittlerweile gibt es in allen U-Bahnhöfen mindestens einen solchen Lebensretter.
Die Defibrillatoren unterbrechen mit einem Elektroschock das lebensgefährliche Kammerflimmern des Herzens, das bei etwa 90 Prozent aller Menschen mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand auftritt. Bei einer Behandlung des Opfers innerhalb der ersten Minute besteht eine Überlebenschance von über 90 Prozent. Sie sinkt danach um etwa 10 Prozent pro Minute.
Durch das Netz an Defibrillatoren liegt die Überlebenschance bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand in der U-Bahn rechnerisch bei über 70 Prozent. In der Regel liegt dieser Wert im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Insgesamt wurden die Defibrillatoren seit 2001 mehr als 80 Mal genutzt. In rund der Hälfte der Fälle lag tatsächlich ein entsprechender medizinischer Notfall vor – nur in einem solchen Fall gibt das Gerät den Elektroschock frei.
Die Bedienung der Defibrillatoren ist selbst für Laien denkbar einfach: Vor der Entnahme des Geräts aus der Notfallsäule löst der Retter einen Notruf an die U-Bahn-Betriebszentrale aus, die Notarzt und U-Bahnwache alarmiert. Anschließend muss der Helfer lediglich den Oberkörper des Patienten freimachen, die Schutzfolien der Elektroden abziehen und die Elektroden auf die Haut kleben. Anschließend führt das Gerät selbständig eine Diagnose durch, ob ein Elektroschock notwendig ist.
Seit 2014 ist in jedem U-Bahnhof mindestens ein solcher Lebensretter installiert – an Knotenpunkten wie Hauptbahnhof, Marienplatz oder Münchner Freiheit gibt es teilweise bis zu vier Geräte. München ist die erste Stadt in Deutschland, die ihr gesamtes U-Bahn-Netz mit Defibrillatoren ausgestattet hat.
Die Ausstattung der Münchner U-Bahnhöfe mit Defibrillatoren ist ein gemeinsames Projekt der Berufsfeuerwehr München, der Stadtwerke München, der Stadt Garching und der MVG in Zusammenarbeit mit dem Verein „München gegen den plötzlichen Herztod“. Weitere Informationen sind unter mvg.de/defi abrufbar.
Quelle: MVG