Auf nichts hat die Corona-Pandemie so einschneidende Auswirkungen wie auf das öffentliche Leben – und damit auch auf den öffentlichen Personennahverkehr. Im Coronajahr 2020 haben mit 52,8 Millionen Fahrgästen fast 8 Millionen Menschen weniger die Angebote der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) genutzt als noch im Jahr zuvor. Millionen Fahrgäste weniger bedeuten zugleich auch erhebliche Mindereinnahmen durch weniger Ticketverkäufe. In Zeiten der Lockdowns brachen die Verkäufe der Einzeltickets um bis zu 90 Prozent ein. Das schlägt sich in der Jahresbilanz in den Verkehrseinnahmen deutlich nieder. Verzeichnete die DVG im Jahr 2019 noch Verkehrseinnahmen in Höhe von 62,2 Millionen Euro, waren es 2020 nur noch 49,7 Millionen Euro. Weil die DVG aber über das gesamte Jahr fast das vollständige Fahrplanangebot auf die Straße und die Schiene brachte, blieben die Kosten nahezu gleich. Aufgrund gestiegener Hygienemaßnahmen stiegen sie sogar leicht an. Im Gesamtergebnis führt das zu einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 63,9 Millionen Euro.
„Die Corona-Pandemie hat die DVG hart getroffen und bedeutet eine erhebliche wirtschaftliche Belastung. Das machen die Zahlen sehr deutlich. Wir gehen davon aus, dass sich die Pandemie mit Blick auf die Fahrgastzahlen und Einnahmen bis in Jahr 2025 auswirken wird und wir erst dann eine vollständige Erholung verzeichnen können“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG. Als Teil der Daseinsvorsorge sind dem Mobilitätsdienstleister in Duisburg aber eine besondere Aufgabe und eine ganz besondere Verantwortung zugekommen. „Natürlich haben wir ein Überangebot realisiert, das in normalen Zeiten mit dem Fahrgastaufkommen nicht zu rechtfertigen gewesen wäre. Aber wir haben mit der Stadt Duisburg als Aufgabenträgerin im ÖPNV vereinbart, dieses umfassende Angebot unabhängig von der Nachfrage aufrecht zu erhalten. All diejenigen, die für den Weg zur Arbeit auf den ÖPNV angewiesen sind, sollten sich auf die DVG verlassen können. Und nicht nur das: mit dem umfassenden Angebot wollten wir es den Fahrgästen zudem ermöglichen, aus Infektionsschutzgründen möglichst viel Abstand zueinander halten zu können“, erläutert Wittig.
Insgesamt kamen im Jahr 2020 mehr als 14,3 Millionen Kilometer zusammen, die die Busse und Bahnen der DVG zurückgelegt haben – eine Steigerung von rund 700.000 Kilometern gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür sind auch Erweiterungen des Angebotes. Die Stadt Duisburg als Aufgabenträgerin hat sich in diesen schwierigen Zeiten bewusst dazu entschieden, das Angebot nicht zurückzufahren und weiter zu investieren.
Zu den größten Investitionen zählt die Beschaffung einer komplett neuen Straßenbahnflotte. Zwei Vorserienfahrzeuge der insgesamt 47 neuen Straßenbahnen für die Linien 901 und 903 sind bereits in Duisburg und werden umfassend getestet. Darüber hinaus ist auch die Beschaffung von 18 neuen Stadtbahnen für die Linie U79 in Kooperation mit der Rheinbahn AG weiter in vollem Gange. Insgesamt investiert die DVG in die neuen Straßen- und Stadtbahnen mehr als 200 Millionen Euro.
Darüber hinaus hat die DVG im Jahr 2020 die entscheidenden Vorarbeiten dafür geleistet, eine erste Buslinie vollständig zu elektrifizieren. Dafür werden sieben Elektrobusse beschafft und eine völlig neue Ladeinfrastruktur geschaffen. Die Buslinie 934 zwischen dem Betriebshof „Am Unkelstein“ in Kaßlerfeld und der Haltestelle „Großenbaum Bahnhof Ost“ wird dann nur noch mit emissionsfreien Elektrobussen befahren.
Quelle: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH