Aufgrund der Pandemie zählte der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) im vergangenen Jahr insgesamt nur noch 116,6 Mio. Fahrgäste in den Bussen, Straßenbahnen und Zügen. Gegenüber 175,4 Mio. Personen des Vorjahres (2019) ist das ein Rückgang von 33,5 Prozent. Dieses machte sich auch bei den Fahrgeldeinnahmen bemerkbar, die im gleichen Zeitraum um 22,2 Prozent auf 179,6 Mio. Euro (2019: 230,7 Mio. Euro) gesunken sind.
Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen haben sich der VBN, Verkehrsunternehmen und ZVBN im Herbst des letzten Jahres darauf verständigt, zum Jahreswechsel 2020/2021 auf eine Fahrpreisanhebung zu verzichten.
Doch nicht alles wurde in den vergangenen zwölf Monaten durch Corona beherrscht: Der Verbund bietet seit dem Jahreswechsel fast im gesamten Verbundgebiet (Ausnahme Bremerhaven und Delmenhorst) ein neues KurzstreckenTicket an. Es gilt ab Einstieg für drei weitere Stationen und kostet nur 1,50 Euro.
Gemeinsam mit einigen Verbundverkehrsunternehmen wurde die neue BOB-App entwickelt, die seit Anfang dieses Jahres auch den chipkartenbasierten BOB-Ansatz ergänzt und die einfache Anwendung nun über das Smartphone ermöglichst. BOB gibt es ohne Grundgebühr und ohne einen Mindestumsatz. Außerdem werden alle Fahrten immer zum Tagesbestpreis abgerechnet.
Auch die FahrPlaner-App wurde weiterentwickelt. Es werden inzwischen nicht mehr nur reine ÖPNV-Verbindungen angezeigt, sondern dort, wo es sinnvoll und möglich ist, auch durch weitere Mobilitätsanbieter im Car- und Bikesharing-Bereich (cambio, WK-Bike / nextbike) sowie Taxi (Taxi-Ruf Bremen / Taxi Deutschland) und Weser-Fähren ergänzt. Beide App-Vorhaben wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundes und dem ZVBN realisiert.
Wichtig wird sein, dass nach der Pandemie das Fahren mit Bus und Bahn wieder als attraktive Möglichkeit der Fortbewegung wahrgenommen wird. Ein Baustein wird dabei die neue VBN- Mobilitätsgarantie einnehmen: Ab einer Ankunftsverspätung von mehr als 20 Minuten erhalten die Fahrgäste ab sofort eine finanzielle Entschädigung.
Darüber hinaus wird an Maßnahmen gearbeitet, um die Menschen für Bus & Bahn wieder zurückzugewinnen, die Nutzung noch einfacher zu machen und den Service weiter auszubauen. Im Juni eröffnet der VBN an seinem Standort sein Servicecenter für Kund:innen. Neben Beratung rund um den VBN können auch Tickets vor Ort erworben werden.
Insgesamt förderte der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) 2020 die Verbesserungen im Verkehrsangebot mit rd. 7,69 Mio. Euro. Für 2021 sollen über 11,4 Mio. Euro aus dem Förderfonds des ZVBN bereitgestellt werden, kündigt ZVBN-Geschäftsführer Christof Herr an.
Quelle: VBN