In Frankfurt am Main sind erstmals E-Gelenkbusse im Linienbetrieb unterwegs. Die Fahrzeuge des spanischen Herstellers Irizar e-mobility (vertreten durch die Ferrostaal Equipment Solutions GmbH aus Hamburg) sind 18 Meter lang und bieten 89 Fahrgästen Platz.
Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling verweist darauf, dass traditionell ein Großteil des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt am Main schon elektrisch abgewickelt wird, nämlich mit S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn. „Schritt für Schritt,“ so Oesterling, „wird jetzt der Busverkehr elektrifiziert.“ Nachdem 2018 die Linie 75 als erste hessische Buslinie komplett auf E-Busse umgestellt wurde, folgte Anfang 2020 die Metrobuslinie M60 mit 13 Bussen und jetzt die Linie 37 mit neun E-Gelenkbussen. Die beiden nächsten emissionsfreien Buslinien sind bereits geplant: Auf der Linie 33, die ebenfalls durch das Gutleutviertel führt, wird die ICB in den kommenden Wochen zwei weitere E-Busse einsetzen. Die Linie 52 im Gallus folgt mit zwölf Bussen zum Ende des Jahres.
„Die Busse von Irizar haben in der umfangreichen Testphase überzeugt. Unsere Fahrer sind auf die neuen Fahrzeuge geschult, denn nur bei einer energiesparenden Fahrweise sind die Vorteile dieser Technologie voll auszuschöpfen“, erklärt ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer.
Die neuen Gelenkbusse erzielen mit einer Batteriekapazität von 560 kWh eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern, so die Erfahrungen aus der Testphase. Zum Vergleich: Bei den Solobussen, die seit 2018 eingesetzt werden, liegt die Reichweite bei etwa 170 Kilometern. Christian Schaefer dazu: „Für unsere längsten Strecken mit bis zu 450 Kilometer werden wir zukünftig auf Wasserstoffbusse setzen, deren Reichweite zwar auch noch begrenzt ist, die aber sehr schnell betankt werden können“, erklärt Christian Schaefer.
Die Irizars sind mit drei Türen, 46 Sitzen und zwei Plätzen für Rollstühle oder Kinderwagen ausgestattet. Zudem finden 43 Fahrgäste Stehplätze. Es handelt sich um so genannte „Nachtlader“. Sie werden über Nacht über neun interoperable Ladegeräte mit CCS Combo 2-Adaptern aufgeladen. Die Busse sind niederflurig; an der zweiten Tür befindet sich eine Klapprampe, über die in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen die großzügige Sondernutzungsfläche mit dem Rollstuhlstellplatz erreichen. Die gesamte kundenfreundliche Ausstattung entspricht dem hohen Frankfurter Standard.
Derzeit wird die Integration eines zweiten alternativen Antriebs in den ICB Fuhrpark vorbereitet: Kürzlich wurde der Auftrag für 13 Wasserstoffbusse an den Hersteller Solaris erteilt.
Quelle: In-der-City-Bus GmbH