Nach dreimonatigem Boxenstopp ist HEAT planmäßig zurück in der HafenCity. Ab sofort ist der autonome Kleinbus auf der kompletten Teststrecke von 1,8 Kilometern Länge unterwegs. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h absolviert das Fahrzeug jetzt die Testfahrten zur Vorbereitung des nächsten Fahrgastbetriebes im Spätsommer.
Trotz Pandemie konnte das in dieser Form einmalige Projekt fast ungehindert umgesetzt werden. Oberstes Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ist die Beantwortung der Frage, ob autonome Kleinbusse sich für den Einsatz im ÖPNV eignen und akzeptiert werden. Es ist das erste Mal, dass in einem Versuchsbetrieb die straßenseitige Infrastruktur mit dem automatisierten Shuttle kommuniziert und ihm wichtige Umfeld-Informationen übermittelt. Auch die Einbindung der Leitstelle eines Verkehrsunternehmens ist in Deutschland ein Novum.
Über die Wintermonate erhielt die AD-Technik des Shuttles ein umfangreiches Update. Die Sensoren wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht und ein zusätzlicher Lidar-Sensor installiert. Damit ist das Shuttle nun bestens gerüstet, um auf der erweiterten, mehrspurigen Teststrecke selbstständig die Fahrspur zu wechseln, links abzubiegen und Kreuzungen zu queren. Weitere Neuerungen sind ein verbessertes Bedien- und Anzeigen-Instrument für die Fahrzeugbegleiter sowie weiterentwickelte Scheinwerfer und Heckleuchten für ein noch prägnanteres Erscheinungsbild.
Parallel hat das Projektteam der Siemens Mobility die Entwicklung der straßenseitigen Infrastruktur und der Leitstelle vorangetrieben, um auch in diesen Bereichen den Innovationsgedanken eines autonom fahrenden Shuttles gerecht zu werden. Da die Teststrecke erweitert wurde, wurden zudem, in Kooperation mit der Stadt Hamburg, an diversen Schlüsselstellen neue Infrastruktur-Aufbauten in Betrieb genommen.
Durch engmaschige Befragungen konnten bereits erste Erkenntnisse zur Akzeptanz für autonomes Fahren gewonnen werden. Denn der einmonatige Fahrgastbetrieb im vergangenen Jahr stieß auf großes Interesse: Trotz pandemiebedingter Einschränkungen gab es knapp 600 Fahrgäste und fast 5.000 Interessierte Website-Besucher.
Quelle: Hamburger Hochbahn AG