Das “Covid-19 Mobility Project” am Robert Koch Institut der Humboldt Universität Berlin analysiert Bewegungsströme in Deutschland, die auf Basis von Mobilfunkdaten erhoben wurden. Die Daten enthalten Bewegungen, die zwischen Gebieten stattfinden.
Für den Zeitraum vom 1. bis 21. März 2021 wurde die Auswirkung von Ausgangssperren auf die Mobilität untersucht. Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Mobilität in Deutschland im Tagesverlauf. An ihr lässt sich abschätzen, welcher Teil der Mobilität durch eine mögliche Ausgangssperre betroffen sein könnte.
Erfasst sind alle Bewegungen innerhalb von Kreisen in Deutschland (lokale Mobilität). Für jede Stunde ist die durchschnittliche Anzahl an Bewegungen angegeben, die in dieser Stunde begannen. Die Anzahl ist gemittelt über die ersten drei Märzwochen 2021 (1.3-21.3.2021).
Man sieht dass ein relativ geringer Anteil der Mobilität (7,4%) in den Zeitraum von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr fällt, welcher oft für die Anwendung einer Ausgangssperre diskutiert wird. Wenn der Zeitraum ausgeweitet wird auf beispielsweise 20:00 Uhr bis 5:00 Uhr steigt der betroffene Anteil der Mobilität geringfügig auf 12,3%.
Zu beachten ist, dass bei einer Ausgangssperre nicht 100% der Bewegungen im Zeitraum der Sperre wegfallen. Zudem gibt es vermutlich Ausweicheffekte, zum Beispiel dadurch, dass einzelne Trips auf den Zeitraum außerhalb der Ausgangssperre verlagert werden.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt die tagesweise Mobilität im 7-Tage-Mittel aktuell etwa -11% unter dem Wert von 2019 (Stand 26.03.2021). Dies ist eine deutlich geringere Abnahme als im ersten Lockdown, als die Mobilität auf bis zu -40% unter das Vorjahresniveau gefallen ist.
Quelle: Covid-19 Mobility Project