Angesichts der weiter ausstehenden Notifizierung der E-Bus-Förderung durch die EU-Kommission fordert VDV-Vizepräsident Werner Overkamp Tempo beim Verfahren: „Brüssel hat mit der Clean Vehicles Directive strenge Ziele vorgegeben, um die Flotten zügig auf sauberere Antriebstechniken umzustellen – und die Branche wird alles dafür tun, um diese Ziele zu erreichen.“ Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) möchte die Kommunen und die Verkehrsunternehmen beim aufwendigen Systemwechsel vor Ort mit seiner Ende 2020 auf den Weg gebrachten E-Bus-Förderung finanziell unterstützen. „Wir fordern daher eine rasche Notifizierung durch Brüssel, um die Ziele der CVD und die Klimaschutzziele im Sektor schnellstmöglich zu erreichen.“
Im Gegensatz zur Förderung des Bundesumweltministeriums sollen vom BMVI weitere Technologien gefördert werden, etwa Trolley-, Wasserstoff- und Gas-Busse. Mit der BMVI-Förderung können auch die dazugehörigen Infrastrukturen gefördert werden, etwa der Netzanschluss oder die Transformatoren-Station. Außerdem sieht der Förderkatalog keine Mindestbestellforderung vor – und es können Machbarkeitsstudien gefördert werden. Der Förderzeitraum soll in diesem Jahr beginnen und bis 2024 gelten.
„Für die Branche ist die Förderung von höchster Bedeutung. Damit würde das BMVI bei den Fahrzeugen 80 Prozent der Mehrkosten finanziell übernehmen sowie 40 Prozent bei der Infrastruktur – mit Landesförderung wären diese sogar auf bis zu 80 bis 95 Prozent aufstockbar“, so Overkamp. Die 80-Prozent-Förderung des Mehraufwands bei den Fahrzeugen ist beachtlich: Ein Dieselbus kostet im Schnitt 250.000 Euro, ein E-Bus etwa 500.000 Euro. Die Förderung würde in diesem Beispiel 200.000 Euro betragen. „Anders als zum Beispiel im Automobilsektor sind wir als Branche sowohl für die Investitionen in die E-Fahrzeuge als auch für den Um- oder Neubau der Ladeinfrastrukturen, der Betriebshöfe und Werkstätten verantwortlich“, so Overkamp abschließend.
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)