Auf dem Betriebsgelände der Berufsfeuerwehr Wache 2 in Beuel zeigten Werkstattmitarbeiter von SWB Bus und Bahn und Feuerwehrkräfte der Stadt, welche Schritte unternommen werden müssen, wenn ein E-Bus einen Defekt hat. Für die neuen Fahrzeuge der Firmen Solaris und Ebusco entsteht dabei ein Rettungsleitfaden, um die Sicherheit für Retter und Passagiere im Havariefall zu optimieren. Denn im Fall der Fälle benötigt die Feuerwehr sofort einen kompletten Überblick über das Fahrzeug.
Wie kommt man in einer Gefahren- oder Unfallsituation in einen Elektrobus rein, und das vor allem sicher? Ein Fahrzeug wie der E-Gelenkbus Solaris Urbino 18 verbirgt in seinem Innenleben ein komplexes Leitungssystem. Und damit potentielle Risiken.
Die ersten Schritte, die die Feuerwehrleute demonstrieren: Feststellbremse betätigen, mit Unterlegkeilen sichern, Zündung aus-, Warnblinker einschalten, den Antrieb über Einrichtungen deaktivieren sowie sicherstellen, dass im Fahrzeug kein Strom mehr fließt.
Das Team der Feuerwehr nutzt modernste Technik: Rettungsschere, Spreizer und Rettungszylinder. Daneben Gadgets wie einen Sicherheits-Federkörner sowie eine Glassäge, Säbelsäge oder das „Halligan Tool“, eine Art Eispickel mit Brecheisen. Trotz Hightech muss die Feuerwehr aber bei modernen Fahrzeugen mit Bedacht vorgehen. Gefährlich können etwa die Hochvoltleitungen im Haveriefall werden.
“Sollte es zu einem Brandfall kommen, schauen wir zunächst, ob nur der Bus brennt oder auch der Hochvoltspeicher betroffen ist. Sollte nur der Bus brennen, löschen wir diesen wie jedes normale Fahrzeug auch. Ist der Hochvolt-Speicher mit betroffen, benötigen wir eine große Menge an Wasser und löschen aus einem sicheren Bereich heraus. Unsere Standardschutzausrüstung schützt uns auch bei diesen Einsätzen”, sagt Eric Lambertz, Aus- und Fortbildungsleiter der Feuerwehr.
Klar ist, dass die Maßnahmen mehr Zeit in Anspruch nehmen. “Wir verhindern, dass der Brand sich nach Eintreffen auf benachbarte Gebäude oder Fahrzeuge ausbreiten kann. Unser Ziel ist es, den brennenden Bus zu löschen und den Hochvoltspeicher so lange zu kühlen, bis ein Bergungsunternehmen den Bus zu einem Quarantäneplatz abtransportieren kann. Der Transport wird durch uns dann begleitet”, so Lambertz.
Eine Besonderheit haben E-Busse zu den gängigen Dieselfahrzeugen. Sie werden von Batterien angetrieben. Für die rund 4,5-Tonnen-Batterien bei einem Elektro-Gelenkbus braucht man spezielles Know-how.
Quelle: Stadtwerke Bonn