Die Beschäftigten im Flächentarifvertrag Verkehrsgewerbe Niedersachsen außerhalb der großen Metropolen wie Hannover und Braunschweig befinden sich gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr e.V. (AVN) um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Nachdem die Arbeitgeber bei den Verhandlungen am Donnerstag, 18.03.2021 aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt haben, erhöht diese den Druck. ver.di ruft Beschäftigte u.a. in Lüneburg, Salzgitter, Helmstedt, Hameln, Stade, Verden, Wolfenbüttel und Buxtehude von Montag, 22.03.2021 Betriebsbeginn bis Dienstag, 23.03.2021 Betriebsschluss zu Arbeitsniederlegungen auf.
„Die Beschäftigten im ÖPNV in der Fläche Niedersachsens haben mit ihrem ersten Warnstreik den Arbeitgebern vergangene Woche ein klares Warnsignal gesendet“, betont Herman Hane, ver.di- Verhandlungsführer. Bewusst habe man mit dem ersten Warnstreik an einem Samstag die Schulkinder und Pendler nicht treffen wollen. Es sei an den Arbeitgebern gewesen, in der heutigen Verhandlung ein faires Angebot vorzulegen, das die Lücke zu den Löhnen im ÖPNV in den großen Städten schließt und abschlussfähig ist.
Die Beschäftigten im Tarifvertrag Verkehrsgewerbe verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Verkehrsbetrieben des Tarifvertrags Nahverkehr (TVN), wie z.B. bei der ÜSTRA, der BSVG, Göttinger Verkehrsbetriebe etc. Das macht bis zu 5 Euro in der Stunde aus. Für gute Arbeit im ÖPNV und eine nachhaltige ökologisch-soziale Verkehrswende auch abseits der großen Städte, braucht es auch in der Fläche wettbewerbsfähige Löhne.
Aufgerufen zu dem Streik werden die Beschäftigten KVG Stade und Lüneburg mit den Standorten/Betrieben Lüneburg, Stade, Buxtehude, und Hittfeld, Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont mbH, Omnibusbetrieb von Ahrentschildt, Verdener Verkehrsgesellschaft mbH (“Aller Bus”), KVG mbH Braunschweig (u.a. Salzgitter). Nicht betroffen und ausdrücklich vom Streik ausgenommen sind die extra eingerichteten Impf-Shuttles.
Die Arbeitgeber des AVN haben bislang über eine Laufzeit von drei Jahren insgesamt etwa 80 Cent/ Stunde angeboten und verweigern darüber hinaus eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. ver.di erwartet für die 2.500 Beschäftigten, die unter diesen Tarifvertrag fallen, eine deutliche Lohnerhöhung und bessere Wertschätzung ihrer Arbeitsleistung.
Quelle: ver.di Niedersachsen