Der sogenannte „On-Demand“-Verkehr soll dem Landkreis München helfen, Mobilitäts- und Klimaziele zu erreichen. Die Fortentwicklung des klassischen Rufbusses funktioniert via App. Die Busse fahren nur bei Bedarf, setzen die Kundschaft passgenau ab ohne an Fahrpläne gebunden zu sein. Das Landratsamt lässt das Konzept erproben, Ende 2022 starten zwei Pilotversuche.
Vor eineinhalb Jahren bereits sind die Fraktionen im Kreistag übereingekommen, für den Landkreis Nutzen aus dem vielversprechenden „On-Demand“-Angebot zu ziehen. Das andernorts als bedarfsgesteuerter Flächenbetrieb bezeichnete Nahverkehrssystem wird bundesweit mit durchweg positiven Ergebnissen getestet. Der Bus auf Abruf gilt nicht nur als sinnvolle Variante der Erschließung des ländlichen Raums. Der nach wie vor überwiegend sternförmig auf München ausgerichtete Nahverkehr soll um tangentiale Routen erweitert werden.
Während das Landratsamt „On-Demand“ im Landkreis-Norden mit den Nachbarkreisen Dachau und Freising erprobt, beschlossen die Fraktionen im April 2019 zwei Testläufe im Süden. Im weniger dicht besiedelten, vom Nahverkehr vernachlässigten Gebiet zwischen Sauerlach, Aying und Brunnthal soll ein Pilotprojekt das Angebot tagsüber erforschen. Den Akteuren geht es vor allem darum, via App georderte Busse an die S-Bahn anzubinden. Die verbesserten Angebote sollen zudem helfen, hartnäckige ÖPNV-Verweigerer zu überzeugen.
Der zweite Pilot befasst sich mit den Bedingungen des stadt-nahen Umfelds. Das Projekt untersucht den Effekt gut ausgebauter „On-Demand“-Verkehre auf den ÖPNV. Untersucht wird der Nachtverkehr im Hachinger Tal West (Taufkirchen, Unterhaching, Oberhaching).
In einem nächsten Schritt könnte die Gemeinde Neubiberg dazu dienen, das Konzept innerorts zu testen. In Anlehnung an die Projekte mit Dachau und Freising im Landkreis-Norden denkt man außerdem darüber nach, das Pilotprojekt in der Region Sauerlach, Aying und Brunnthal über die Grenzen des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen hinaus auszudehnen. Wie es heißt, befasst sich auch der südliche Nachbar ernsthaft mit der „Möglichkeit des Einsatzes von On-Demand-Verkehren“.
Quelle: merkur.de