Autobahn

In Zukunft weniger Luftverschmutzung durch Verkehr

Bis zum Jahr 2040 könnten Stickoxide im Straßen- und Schienenverkehr um 80 Prozent reduziert werden – unter anderem durch Fortschritte in der Abgasreinigung und die Einführung neuer Technologien. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt veröffentlicht haben.

Doch wo genau entstehen die meisten Schadstoffemissionen durch PKW, LKW und den Zugverkehr? Und wie wird das in 20 Jahren sein? Diesen Fragen haben sich Wissenschaftler des HZG und DLR gewidmet. Im Projekt „Verkehrsentwicklung und Umwelt“ verknüpften Wissenschaftler um den Atmosphärenphysiker Volker Matthias vom HZG erstmals die dort entwickelten Emissionsmodelle mit den Verkehrs- und Energiemodellen des DLR, die auf Arbeiten der DLR-Institute für Verkehrsforschung sowie für Fahrzeugkonzepte und Technische Thermodynamik basieren.

Drei Szenarien für die Entwicklung des Verkehrs in Deutschland bis 2040 haben die Forschenden durchgerechnet:

  • Szenario 1 „Referenz“: In diesem Szenario wird eine Fortsetzung derzeitiger Politiken angenommen.
  • Szenario 2 „Freies Spiel“ basiert auf einer stark marktwirtschaftlichen Logik.
  • Szenario 3 „Geregelter Ruck“ beinhaltet strengere Umweltvorschriften und Gesetze.

In die Szenarien werden verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung einbezogen: Wie stark wird der Öffentliche Personennahverkehr gefördert? Wie stark nimmt der PKW-Verkehr zu? Welche Fahrzeuge werden mit welchen Energieträgern betrieben? Welche technologischen Entwicklungen zeichnen sich ab? Welche politischen Anreize werden gegeben? Wie entwickeln sich die Abgasnormen? Neben all diesen für die Szenarien wichtigen Aspekten wurden auch die Emissionsfaktoren neu bewertet, zum Beispiel der Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßen, der zur Feinstaubbelastung beiträgt.

„Im Vergleich zu heute sinken die verkehrsbedingten NOx-Emissionen (Stickoxide) in allen berechneten Szenarien um etwa 80 Prozent und auch die Feinstaubbelastung geht zurück“, fasst Volker Matthias zusammen. Stickstoffmonoxid (NO) und gesundheitsbelastendes Stickstoffdioxid (NO2) werden gemeinsam als NOx bezeichnet. Diese entstehen bei Verbrennungsprozessen, besonders in Motoren. Die Emissionen im nachhaltigkeitsorientierten Szenario sind um etwa ein Drittel geringer als in den anderen Verbrennungsmotor-dominierten Szenarien. Insbesondere in den Städten sehen die Wissenschaftler starke Emissionsreduktionen.

Quelle: Helmholtz-Zentrum Geesthacht

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