Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung in der Arbeitswelt stark beschleunigt. Zwei Drittel von Österreichs Erwerbstätigen können im Home-Office arbeiten, die Hälfte davon arbeitet heuer häufiger von zu Hause als vor der Covid-19 Pandemie, wie eine repräsentative Umfrage von TQS im Auftrag des Vereins VCÖ zeigt. 70 Prozent von Österreichs Bevölkerung rechnen damit, dass langfristig sowohl Home-Office als auch Videokonferenzen zunehmen werden. Der VCÖ weist darauf hin, dass damit Verkehrsaufwand und Staus reduziert werden können.
Der Arbeitsweg verursachte im Vorjahr, also vor der Covid-19-Pandemie rund ein Drittel des Autoverkehrs von Österreichs Bevölkerung und war für mehr als drei Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Infolge der Covid-19-Pandemie hat heuer das Home-Office stark zugenommen. Bei einer vom VCÖ beauftragten aktuellen repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts TQS gaben zwei Drittel der Berufstätigen an, dass sie im Home-Office arbeiten können. Davon sagten 24 Prozent, dass sie heuer viel häufiger von zu Hause arbeiten als vor der Covid-19-Pandemie, weitere 27 Prozent arbeiten etwas häufiger im Home-Office.
„Mit der Zunahme von Home-Office nehmen die Verkehrsspitzen ab. Damit können im Pendlerverkehr die öffentlichen Verkehrsmittel und auch die Straßen entlastet werden. Mehr Platz in den Öffis und weniger Staus sind die Folge, wenn diese Entwicklung langfristig anhält“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Um wie viel der Verkehrsaufwand in Summe reduziert wird, hängt davon ab, in welchem Umfang es zu Rebound-Effekten kommt. „Wenn die Möglichkeit von häufigerem Home-Office dazu führt, dass ein vom Arbeitsplatz weiter entfernt gelegener Wohnort gewählt wird, nehmen die gefahrenen Kilometer wieder zu“, nennt VCÖ-Experte Schwendinger ein Beispiel.
Die große Mehrheit von Österreichs Bevölkerung erwartet, dass vermehrtes Home-Office keine kurzfristige, Pandemie-bedingte Erscheinung ist, sondern ein langfristiger Trend. 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher meinen, dass es auch nach dem Jahr 2021 mehr Home-Office geben wird als im Vorjahr, ein Viertel davon rechnet sogar mit viel mehr Home-Office.
Ebenfalls eine Mehrheit von Österreichs Bevölkerung geht davon aus, dass Videokonferenzen ebenfalls langfristig Dienstreisen ersetzen werden. Schon in der Vergangenheit haben etliche Unternehmen den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen als Strategie verfolgt. So hat die BKS-Bank im Vorjahr durch 710 Videokonferenzen 363.000 Dienstreise-Kilometer eingespart.
„Österreich kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn auch der Verkehrsaufwand deutlich reduziert wird. Home-Office und Videokonferenzen können dabei helfen. Es braucht aber begleitende Maßnahmen, wie eine ökologische Steuerreform, den verstärkten Ausbau der Rad-Infrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs damit die Einsparungen nicht wieder durch Rebound-Effekte zunichte gemacht werden“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.
Quelle: VCÖ