Die Corona-Pandemie hat auch HanseCom, Anbieter von mobilen Ticketing- und Kundenmanagementlösungen für den ÖPNV, einen Strich durch seine Veranstaltungsplanungen gemacht, denn das für den 12. bis 13. November dieses Jahres geplante „HanseCom Forum“ musste auf den 25. und 26. November 2021 verschoben werden. Nahverkehrs-praxis sprach auch darüber mit dem Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Martin Timmann und mit Sebastian Neil Hölken, Geschäftsführer des Unternehmens.
Nahverkehrs-praxis: Im Gegensatz zu anderen Unternehmen findet Ihre Veranstaltung nicht in digitaler Form statt. Welche Gründe haben dagegengesprochen?
Timmann: Wir haben eine bestimmte Vorstellung, was das HanseCom Forum sein soll, nämlich in erster Linie eine Plattform, auf der wir, unsere Kunden und Anbieter sich untereinander austauschen können. Aber die Vorträge, die man natürlich digitalisieren und auch digital hätte halten können, dienen eigentlich in erster Linie als Anregung für die Kommunikation. Gerade diesen sehr interaktiven Teil des Forums digital abzubilden, hätte unseren Ansprüchen nicht genügt.
Nahverkehrs-praxis: Ticketing-Plattformen haben sich laut HanseCom in den vergangenen Monaten als Schlüssel für die notwendige Digitalisierung des ÖPNV erwiesen und sollen weiteren Spielraum für die Integration zusätzlicher zukünftiger Dienstleistungen bieten. Erläutern Sie das bitte etwas näher.
Timmann: Gerade durch die Pandemie ist ein enormer Druck entstanden, Tickets nicht mehr über menschlichen Kontakt direkt zu verkaufen, sondern weitestgehend digitale Plattformen dafür zu nutzen. Die digitale Plattform, die am wenigsten miteinander getauscht werden muss, ist das Handy. Andere digitale Plattformen wie Automaten sind natürlich auch denkbar, aber die muss ich mit anderen teilen. HandyTicket Deutschland ist die führende Lösung für den Öffentlichen Personennahverkehr, über die man Tickets erhalten kann. In rund einem Drittel Deutschlands sind inzwischen ca. 1,2 Mio Nutzer – mit hinterlegten Zahlungsdaten – registriert. Das System hat gerade für kleine und mittlere Verkehrsunternehmen den entscheidenden Vorteil, dass es investitionskostenfrei genutzt und schnell eingeführt werden kann und geringe Kosten für die Anwendung anfallen. Somit ist es möglich, den eventuell gar nicht mehr vorhandenen Fahrkartenverkauf beim Busfahrer effektiv zu ersetzen.
>>Gerade durch die Pandemie ist ein enormer Druck entstanden, Tickets nicht mehr über menschlichen Kontakt direkt zu verkaufen, sondern weitestgehend digitale Plattformen dafür zu nutzen <<
Martin Timmann, Sprecher der Geschäftsführung, HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH
Hölken: Ein ganz wesentlicher Punkt ist, dass ein Umsatzshift in den Vertriebskanälen stattgefunden hat. Einige Vertriebskanäle existieren gar nicht mehr, und bei kleinen Verkehrsunternehmen erleben wir, dass dort der einzige Vertriebskanal komplett weggebrochen ist. Das können wir mit HandyTicket Deutschland auffangen und kompensieren.
Nahverkehrs-praxis: Wie Sie eben schon sagten, hat HandyTicket Deutschland auch während der Coronakrise einen stark wachsenden Zuspruch verzeichnet. Wie kann das Angebot an digitalen ÖPNV-Services weiter vorangetrieben bzw. ausgebaut werden?
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>> In diesem Kontext ist auch wichtig, dass man nicht nur die Gelegenheitskunden und die Ab-und-zu-Fahrer im Blick hat, sondern sich im Zuge der Digitalisierung verstärkt auch um Abo-Kunden kümmert <<
Sebastian Neil Hölken, Geschäftsführer, HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der November-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.