Die Wiener Linien bringen ihre Fahrgäste sicher, schnell und verlässlich ans Ziel. Damit das auch so bleibt und die WienerInnen weiterhin zufrieden sind, investieren wir laufend in unser Angebot. Unser Netz und unsere Fahrzeuge bleiben so fit für die Zukunft.
Das Ziel der Wiener Linien ist es, eine Mobilitätsdrehscheibe in unserer Bundeshauptstadt zu sein. Alle in Wien verkehrenden Menschen sollen Zugang zu einer kostengünstigen, umweltfreundlichen und weitreichenden öffentlichen Infrastruktur haben. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Angebot laufend ausgebaut und modernisiert. Zum Beispiel durch das Riesenprojekt Linienkreuz U2xU5, die Verlängerung der U2 in die Seestadt Aspern oder die Anschaffung der vollautomatischen X-Wagen.
Das derzeit größte Umweltprojekt – U2xU5
Wien wächst und so auch die Wiener Linien. Wir entwickeln die Lebensadern der Stadt stets weiter und passen sie laufend den Ansprüchen der Fahrgäste an. Dadurch schützen wir nicht nur Umwelt und Klima, sondern tragen auch dazu bei, dass sich BewohnerInnen und BesucherInnen barrierefrei, rasch und sicher in der Metropole bewegen können.
Das größte Klimaschutzprojekt der nächsten Jahre ist dabei das Linienkreuz U2xU5. Mitten in Wien verlängern wir die U2 und bauen gleichzeitig mit der U5 eine vollkommen neue, moderne Linie. Das ist unsere zukunftsweisende Antwort auf eine Bevölkerungszahl, die immer weiter steigt. Denn im Jahr 2030 werden über 2 Mio Menschen in unserer Stadt wohnen. Die Öffis sind die richtige Antwort auf die Fragen der Zeit: Sie nutzen den vorhandenen Raum vier Mal effizienter, die U-Bahn sogar 20 Mal effizienter, als der Individualverkehr. Mit dem fertiggestellten Linienkreuz werden besonders die stark frequentierten Linien U3, U6, 6, 43 und 13A entlastet. Mit den neuen Strecken entstehen zusätzlich zu den bestehenden zehn U-Bahn-Knoten vier neue Umsteigestationen. Durch neue Querverbindungen innerhalb des U-Bahn-Systems können sich unsere Fahrgäste besser verteilen und ihre Wege noch individueller gestalten.
Nicht nur unsere Fahrgäste profitieren von diesem Riesenprojekt, sondern auch zahlreiche Menschen, die dadurch einen gesicherten Arbeitsplatz erhalten. In der ersten Bauphase, der Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz und dem Bau der U5 bis Frankhplatz, bedeutet das bei einer Investitionssumme von über 1 Mrd € rund 20.000 Arbeitsplätze, die geschaffen werden.
Auch die Umwelt – und damit wir alle – profitiert von dem Linienkreuz U2xU5. Durch die bereits erwähnte Flächeneffizienz bleibt Platz für Grünflächen und Wohnungen. Würde jeder Weg in Wien nur noch mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln zurückgelegt werden, könnten wir 500 Hektar Verkehrsfläche für andere Aktivitäten nutzen. Das entspricht rund 77 Mal der Fläche des Stadtparks. Ein weiterer Pluspunkt: Wer mit den Öffis fährt, spart jährlich rund eineinhalb Tonnen Kohlendioxid und schützt so das Klima. Das Linienkreuz U2xU5 kann nach der Fertigstellung bis zu 75.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen..
Eine Anbindung für alle
Natürlich ist das Linienkreuz U2xU5 nicht unser einziges Großprojekt. Durch das Öffi-Paket investieren die Wiener Linien rund 70 Mio € in das Straßenbahn- und Busnetz. Wir behalten unser Umfeld laufend im Blick und passen das Angebot ständig an. Oft schauen wir dabei weit in die Zukunft und decken den Bedarf, bevor er entsteht. Ein gutes Beispiel dafür ist das Stadtentwicklungsgebiet „Seestadt“. Derzeit wohnen dort über 6.000 Menschen, im Endausbau sollen es mehr als 20.000 sein. Wir haben die U2 in die Seestadt Aspern bereits verlängert, bevor sich die ersten BewohnerInnen dort niedergelassen hatten.
Auch das wachsende Nordbahnhofviertel bekommt mit der Verlängerung der Linie O einen besseren Anschluss. Vier neue Stationen bieten eine raschere Verbindung zum wichtigen Knotenpunkt Praterstern. Und auch das Sonnwendviertel kann sich bereits über die um zwei Haltestellen verlängerte Linie D freuen. Beide Strecken erhalten zusätzlich ein Grüngleis, das die Stadt nicht nur optisch aufwertet und kühlt, sondern auch die Staubbelastung senkt und bei Regen als Wasserspeicher dient.
Modern unterwegs mit dem Fuhrpark von morgen
Damit sich unsere Fahrgäste möglichst bequem und sicher in unserem weiten Öffi-Netz fortbewegen können, modernisieren wir auch unseren Fuhrpark laufend. Der Wunsch nach umweltfreundlichen Optionen ist dabei groß. So haben wir das Jahr 2020 zum Jahr der Öko-Busse ernannt. Schon jetzt sind 414 umweltfreundliche Euro-6-Busse und 12 E-Busse für die WienerInnen unterwegs. Dadurch sparen wir 20 % Energie und reduzieren den Kohlendioxid-Ausstoß um 44 %. Seit Jahren testen wir auch 12-Meter-E-Busse und werden dafür ein eigenes Kompetenzzentrum für E-Busse in Siebenhirten errichten. Ab 2023 sollen 60 E-Busse ihren Dienst aufnehmen.
Aber auch Wasserstoff wird bei den Wiener Linien als Antrieb erprobt. Noch dieses Jahr wird ein 12-Meter-Wasserstoff-Bus auf der Linie 39A getestet. Bis 2027 sollen schon zehn dieser Fahrzeuge in Betrieb sein.
Als dritte Antriebsform untersuchen wir die Möglichkeit von Öko-Kraftstoff. Gemeinsam mit Wien Energie und dem COMET – Kompetenzzentrum BEST Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH arbeiten wir daran, in der Simmeringer Haide aus Abfallproduktion wie zum Beispiel Klärschlamm einen Öko-Kraftstoff herzustellen. Dieser könnte anschließend für unsere Busse verwendet werden.
Auch bei der U-Bahn ist der Fortschritt nicht zu übersehen. Noch dieses Jahr wird der Prototyp der neuen U-Bahn-Generation, der X-Wagen, an uns geliefert. Ab 2022 soll er auf den Linien U1 bis U4 unterwegs sein. Wenn er seinen Dienst auf der neuen Linie U5 antritt, wird er unsere Fahrgäste vollautomatisch, also ohne FahrerInnen, transportieren. Auch unseren bestehenden Fuhrpark vergessen wir nicht: Bis 2020 rüsten wir alle U6-Züge mit Klimaanlagen nach.
Bei den Straßenbahnen tut sich ebenfalls viel. Letztes Jahr waren bereits sieben Flexitys auf der Linie 6 zu sehen. Heuer sollen insgesamt 18 weitere Garnituren dazukommen, die dann auch auf der Linie 11 unterwegs sein werden. Durch die neuen Flexitys werden schrittweise unsere alten Hochflurmodelle ersetzt. Das macht unser Netz noch barrierefreier und erleichtert vielen Menschen die Fahrt.
Mehr als nur von A nach B
Damit sich unsere Fahrgäste wohl fühlen, sind der Ausbau des Netzes und der Fahrzeugflotte das Um und Auf. Aber die Wiener Linien gehen noch viel weiter. So liegt uns zum Beispiel die Sicherheit der WienerInnen sehr am Herzen. Bis Ende 2020 wird der Sicherheitsdienst der Wiener Linien auf rund 130 MitarbeiterInnen aufgestockt. Sie sind rund um die Uhr unterwegs und achten darauf, dass die Hausordnung eingehalten wird. Auch unsere Videoüberwachung bauen wir aus, heuer werden unsere rund 2.700 Kameras in den U-Bahn-Stationen um etwa 180 neue ergänzt.
Damit die Fahrt zu einem wunderbaren Erlebnis wird, sorgen unsere U-Bahn-Stars für gute Stimmung im Öffi-Netz. Auf acht Spots geben 90 KünstlerInnen und Bands zahlreiche kostenlose Konzerte. Alleine im letzten Jahr waren es 4.505 gespielte Gigs. Weitere Spots werden noch folgen.
Unsere WienMobil-App macht Mobilität noch leichter. Sie ermöglicht das Routing und die Buchung unterschiedlicher Verkehrsmittel und berücksichtigt Mitgliedschaften bei Carsharing-Anbietern und Öffi-Tickets. Wiener-Linien-Tickets kann man direkt in der App kaufen und anzeigen lassen.
Autorin: Alexandra Reinagl, Geschäftsführung der Wiener Linien, zuständig für Finanzen, Vertrieb, Personal, Recht und IT
Dieser Artikel erscheint auch in der Juni-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.