Die Verbände des Busgewerbes in Deutschland haben am 6. Mai eine schnelle Freigabe des Busreiseverkehrs gefordert. Nach der erfolgten Einigung zwischen Bund und Ländern auf zahlreiche Lockerungen bestehender Corona-Beschränkungen sei dies der logische Schritt, parallel zu den Entwicklungen in Hotellerie und Gastronomie. Busreisen bringen beste Voraussetzungen mit, Bürgerinnen und Bürger in kleinen und festen Gruppen und unter genau definierten Bedingungen ans Ziel zu bringen. Ein detailliertes Konzept für die Durchführung der Fahrten wurde gestern veröffentlicht. Neben der gründlichen Reinigung und Desinfektion der Reisebusse sowie der Ausstattung der Fahrerinnen und Fahrer mit Gesichtsmasken und Einweghandschuhen zielt der umfassende Empfehlungskatalog der Branchenverbände auch auf die Mindestabstände der Gäste ab. Deren Einhaltung wird durch die Zuweisung fester Sitzplätze in den Fahrzeugen sowie Regeln für den geordneten Ein- und Ausstieg garantiert. Bereits bei der Buchung, die kontaktlos per Internet oder Telefon möglich ist, werden die Reisegäste über das Hygienekonzept aufgeklärt. Und während der Reise werden sie mit Durchsagen der Busfahrerinnen und Busfahrer sowie mit Aushängen im Fahrzeug an die entsprechenden Vorgaben erinnert.
„Im Zuge erster Lockerungen im Tourismussegment sind Reisebusse eine geeignete Alternative zum Individualverkehr“, betonen Karl Hülsmann (Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer bdo), Benedikt Esser (Präsident des Internationalen Bustouristik Verbands RDA) und Hermann Meyering (Vorsitzender der Gütegemeinschaft Buskomfort gbk) in einer gemeinsamen Erklärung zum Hygienekonzept der drei Verbände. „Nicht nur die hervorragende Umweltbilanz, sondern auch das Konzept einer festen Reisegruppe erweist sich als besonders sinnvoll.“ Zumal das Risiko einer Infektion bei Reisen mit einer überschaubaren Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern von vornherein stark reduziert werden kann.
„Für die privaten bustouristischen Unternehmen hat die Gesundheit ihrer Fahrgäste sowie der Busfahrerinnen und Busfahrer oberste Priorität“, unterstreichen die Verbandsspitzen. „Mit dem vorliegenden Konzept ist ein Neustart unter verantwortungsvollen Bedingungen möglich. Wir rufen daher nachdrücklich dazu auf, das bereits zwei Monate lang geltende komplette Fahrverbot aufzuheben. Wenn nun schon Bars und Fitnessstudios eine Öffnungsperspektive erhalten, dann muss das auch für die Busbranche gelten.“
Mit ihrem Konzept für einen Neustart geht es bdo, RDA und gbk auch um das Überleben einer Branche, an der knapp 240.000 Arbeitsplätze hängen und die jährlich einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die gemeinsamen Empfehlungen finden Sie als PDF hier.