Berechnungen der externen Kosten hängen stark von den gewählten Methoden und den jeweiligen Annahmen ab. Schon in der Vergangenheit gab es deshalb bei derartigen Berechnungen eine erhebliche Bandbreite. Derartige Zahlen taugen daher nur bedingt als Richtschnur für die Politik. Vor allem aber gilt es zu bedenken,
dass der Verkehr – und dabei insbesondere der Straßenverkehr – spezifische Steuern und Abgaben von jährlich über 50 Mrd. Euro leistet, die auch zur Abdeckung entstehender externer Kosten dienen.
Dass der Großteil der externen Kosten des Verkehrs auf den Straßenverkehr entfällt, liegt vor allem auch daran, dass der größte Teil von Mobilität und Logistik in Deutschland auf der Straße stattfindet. Fast 90 Prozent der Verkehrsleistung im Personenverkehr und über 70 Prozent im Güterverkehr übernimmt die Straße. Dies zeigt die enorme Bedeutung des Verkehrsträgers Straße. Zudem werden seit langem große Anstrengungen unternommen, die externen Kosten des Verkehrs zu verringern. So konnten zum Beispiel die NOx-Emissionen des Straßenverkehrs seit Anfang der 1990er Jahre um 70 Prozent gemindert werden, die Zahl der jährlichen Verkehrstoten ist in Deutschland seit Anfang der 1970er Jahre um rund 85 Prozent zurückgegangen. Elektrifizierung und Digitalisierung – hierfür investiert die deutsche Automobilindustrie in den nächsten drei Jahren insgesamt rund 60 Mrd. Euro – bergen enorme Potenziale, um weitere große Fortschritte bei der Minimierung der externen Effekte des Straßenverkehrs zu ermöglichen.
Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)