Am Dienstag gab Siemens die Nominierungen für den Verwaltungsrat des geplanten deutsch-französischen „Schienen-Airbus bekannt. So soll unter anderem der ehemalige deutsche Bundeswirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel im Verwaltungsrat von Siemens-Alstom Platz nehmen.
Vorsitzender des Verwaltungsrates soll nach wie vor Siemens-Vorstand Roland Busch werden. Von Alstom soll Henri Poupart-Lafarge, der auch als CEO von Siemens Alstom vorgesehen ist, dem Verwaltungsrat angehören. Als unabhängige Mitglieder sind Clotilde Delbos (Renault-Finanzchefin), Yann Delabriere (Alstom-Verwaltungsrat), Baudouin Prot (Boston Consulting) und Airbus-Managerin Sylvie Kandé de Beaupuy vorgeschlagen. In der Presse wird der Zusammenschluss der beiden Branchenriesen immer wieder als deutsch-französischer „Schienen-Airbus“ bezeichnet, welcher der wachsenden Konkurrenz aus China die Stirn bieten solle. Seitens der beiden ehemaligen Konkurrenten wird stets betont, dass die Fusion ein Zusammenschluss unter Gleichen sei.
Die Fusion von Siemens und Alstom ist allerdings nicht final abgeschlossen. Es muss zum jetzigen Zeitpunkt unter anderem noch die Besetzung des Verwaltungsrates von den Siemens-Aktionären genehmigt werden. Bisher liegt lediglich die Zustimmung seitens Alstom vor. Darüber hinaus müssen die Kartellbehörden den Zusammenschluss absegnen.
Die Hersteller des deutschen ICE und des französischen TGV gehen davon aus, dass die Verschmelzung der beiden Unternehmen bis Ende des Jahres abgeschlossen ist. Sollte die Fusion genehmigt werden wäre der neue Konzern dem Volumen nach der zweitgrößte Bahnbauer weltweit und Nummer Eins bei der Herstellung von Signaltechnik für den Zugverkehr. Siemens und Alstom kämen gemeinsam auf weltweit mehr als 62.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von rund 15 Milliarden Euro.