Die Dortmunder
DSW21
plant, ab 2020 nur noch
Elektro-Busse
zu kaufen, vorausgesetzt, dass die führenden Hersteller dann
serienreife Fahrzeuge
in
ausreichender Stückzahl
zu
wirtschaftlichen Konditionen
anbieten können. Pro Jahr werden zehn bis 15 E-Busse angeschafft; dabei können auch Bestellungen zusammengezogen werden. Die gesamte Busflotte könnte in einem Zeitraum von etwa zehn bis zwölf Jahren elektrifiziert sein. Die Ladung der Busse soll nach jetziger Planung übrigens nicht unterwegs im Netz, sondern über Nacht auf dem Betriebshof erfolgen. „Bis der erste E-Bus auf den Dortmunder Straßen rollen kann, sind jedoch noch viele Weichen zu stellen“, erklärt Betriebsleiter und Leiter der Technik Ralf Habbes: „Wir müssen die Energieversorgung des Betriebshofes ausbauen, Lade- und Betriebskonzepte erarbeiten und Mitarbeiter aus- und weiterbilden. Das bereiten wir gerade intensiv vor. Und für die Busse selbst entwickeln wir bereits zusammen mit den anderen Unternehmen der Kooperation östliches Ruhrgebiet (KöR) ein Lastenheft.“
Aktuell schafft DSW21 noch keine E-Busse an, da diese noch nicht die nötige Serienreife besitzen, die für einen zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb nötig ist. Das gilt zum einen für den hohen Anschaffungspreis der Busse, aber auch für die Lebensdauer, den Preis und die Kapazität der Batterien. Zudem müsste sofort eine Ladeinfrastruktur aufgebaut werden, die später kostenintensiv angepasst werden müsste, sobald sich die Reichweiten verbessern. DSW21 verzichtet daher zum jetzigen Zeitpunkt darauf, einzelne E-Busse mit geringer Reichweite publikumswirksam auf die Reise zu schicken. Stattdessen wird die auch mit der Stadt Dortmund abgestimmte Strategie zur E-Mobilität Schritt für Schritt umgesetzt.
Teil dieser Strategie sind auch die E-Pkw und -Kleintransporter im Unternehmen; diese werden seit 2017 in der DSW21-Gruppe zentral eingekauft. Im Februar sind zehn E-Kleintransporter eingetroffen, weitere Anschaffungen sowie Ladesäulen an Betriebshöfen und Hauptverwaltung sind geplant.
Nicht vergessen sollte man in der Diskussion um E-Mobilität, dass DSW21 auch jetzt schon mit seinen 177 modernen Dieselbussen in punkto Umwelt gut dasteht: Alle Busse haben eine grüne Plakette, mit 155 Bussen hat der überwiegende Teil die Euro V/EEV- und VI-Norm. In der Diskussion um die Luftbelastung durch Dieselfahrzeuge werden Pkw, Nutzfahrzeuge und Busse gerne »in einen Topf« geworfen, doch das ist nicht richtig, meint Betriebsleiter Habbes: „Die gesamte Diesel-Busflotte hat mit etwa 5 % nur einen sehr geringen Anteil an den in der Stadt gemessenen NOx-Immissionen. Auto- und Lkw-Verkehr sowie Industrie verursachen mit 95 % den maßgeblichen Anteil an städtischen Stickoxid-Immissionen.“
Quelle: Verkehrsbilanz 2017 und Perspektiven 2018 der DSW21